Tønder Festival

Kritik an Gästeliste des Bürgermeisters

Kritik an Gästeliste des Bürgermeisters

Kritik an Gästeliste des Bürgermeisters

Tondern/Tønder
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Das Tønder Festival wird von Jahr zu Jahr beliebter Foto: Karin Riggelsen

Mit einer sehr langen Gästeliste lud Bürgermeister Henrik Frandsen in diesem Jahr sogenannte sehr wichtige Persönlichkeiten (VIPs) zum Tønder Festival ein, um für dieses Werbung zu betreiben. Diese Liste will der Stadtrat künftig einsehen, bevor die Einladungen verschickt werden.

Als Bürgermeister lädt Henrik Frandsen auf Kosten der Kommune „sehr wichtige Persönlichkeiten“ (VIP) zum Besuch des Tønder Festivals ein. 

 Diese Initiative kostete dem Steuerzahler in diesem Jahr ungefähr 64.000 Kronen, während die Ausgaben in den früheren Jahren bei 14.000 Kronen lagen. Das Interesse für das Festival ist nicht nur bei zahlenden Gästen gestiegen. Auch die Prominenten kommen gerne nach Tondern. Für sie stellte das Festival kostenlose Armbänder als Gegenleistung für den kommunalen Zuschuss in Höhe von knapp 270.000 Kronen zur Verfügung. 

Kein Platz für alle

Henrik Frandsen hatte Glück, dass nicht alle kommen konnten. Er hatte nicht weniger als 200 Gäste (mit Anhang) eingeladen, unter anderem EU-Politiker, Folketingsmitglieder, Bürgermeister und wichtige Entscheidungsträger, ausgewählte Mitglieder der Direktion und Ausschussvorsitzende. 96 nahmen die Einladung an. Früher waren es ungefähr 50. „Auch wir konnten bei den Anmeldungen das steigende Interesse für das Festival spüren. Wir mussten sogar neun Gästen absagen, da sie sich zu spät angemeldet hatten“, erklärte Frandsen bei der jüngsten Stadtratssitzung.

Abgeordnete wunderten sich

Auf seinen Wunsch war die VIP-Veranstaltung auf die Tagesordnung gesetzt worden, da ihn von mehreren Stadtratsabgeordneten darauf angesprochen worden war. Sie wussten nichts von der Veranstaltung, als sie von ihrem Umfeld darauf angesprochen wurden. 

Künftig muss den Stadtratsmitgliedern die Gästeliste vorgelegt werden. „Sonst wird es zu einem Treffen für Vettern und Kusinen (fætter- og kusinefest) oder es wird wahllos eingeladen“, meinte Thomas Ørting Jørgensen (Bürgerliste).

Kein Familienfest

„Die 90 Teilnehmer kamen hauptsächlich aus dem lokalen Raum. Hat das Festival überhaupt Vorteile in der jetzigen Form des VIP-Treffens? Wir sollten eher ein ordentliches Programm zusammenstellen. Und warum ist nur ein Drittel des Stadtrats eingeladen. Diese Art der Extrawürste gehören der Geschichte an“.  „Ich würde sehr gerne vorher die Gästeliste gutheißen, bevor die Einladungen verschickt werden“, meinte auch Jørgen Popp Petersen, Stadtratsvertreter der Schleswigschen Partei.

 

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