Cyberkriminalität

Hackerangriff auf Entsorgungsbetrieb wirkt noch nach

Hackerangriff auf Entsorgungsbetrieb wirkt noch nach

Hackerangriff auf Entsorgungsbetrieb wirkt noch nach

Tondern/Tønder
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Der Hackerangriff hält die Entsorgungsgesellschaft seit dem 10. Dezember in Atem. Foto: Monika Thomsen

Bei „Tønder Forsyning“ laufen einen Monat nach der Attacke noch nicht alle Funktionen optimal. Das Unternehmen ließ sich nicht erpressen.

Für die Entsorgungsgesellschaft „Tønder Forsyning“ ist Cyberkriminalität nicht nur ein Begriff, sondern seit 10. Dezember 2020 auch eine Erfahrung.

Im kommunalen Betrieb mit Sitz in Bredebro machen sich auch noch einen Monat später die Nachwehen des verübten Hackerangriffs bemerkbar.

Die Cyberattacke vom 10. Dezember legte das IT-System lahm. Als das Unternehmen die Cyberkriminalität entdeckte, fuhr es als Schutzmaßnahme und zwecks Schadensbegrenzung alle Systeme herunter.

Die Hacker hatten unser IT-System unter Verschluss genommen und wollten dann für die Freischaltung Geld erpressen.

Bo Ludvigsen, Direktor

„Die Hacker hatten unser IT-System unter Verschluss genommen und wollten dann für die Freischaltung Geld erpressen“, erläutert Bo K. Ludvigsen, Direktor des Unternehmens.

„Tønder Forsyning“ habe sich aber nicht erpressen lassen.

„Wir konnten einen ganzen Teil unserer Daten aus dem Back-up wiederherstellen“, so Ludvigsen. Einige Systemteile seien gereinigt und andere wiederum neu angeschafft worden.

Untersuchung läuft noch

„Noch ist nicht alles geklärt. Wir gehen aber zum gegenwärtigen Stand der Dinge nicht davon aus, dass es den Tätern vorrangig um den Datenklau ging, sondern darum, uns zu lähmen und auf diese Art Geld zu erpressen“, erläutert der Direktor. Ein Bericht ist in Arbeit.

Zur Kundenkartei des Betriebs zählen in runden Zahlen 21.000 Abfallkunden, 16.000 Haushalte im Bereich des Schmutzwassers und 10.000 bei der Trinkwasserversorgung.

„Das ist ein hässliches Erlebnis, und das wissen wir auch von anderen Unternehmen“, so Ludvigsen.

Neues IT-System eingeführt

Vom Tatzeitpunkt bis Weihnachten ging es um die Klärung des Ausmaßes der Probleme und das Retten von dem, was gerettet werden konnte.

 „Während der Feiertage haben wir dann ein neues IT-System erhalten“, so Bo Ludvigsen. Seit dem 6. Januar kann das Unternehmen wieder Mails verschicken und empfangen.

Telefonisch sei „Tønder Forsyning“ durchgehend über die Hauptnummer 88 43 75 00 erreichbar gewesen und ist es weiterhin für Fragen.

Die Cyberkriminalität wurde am 10. Dezember in Bredebro zur Realität. (Bildschirmfoto) Foto: Tønder Forsyning

Entleeren der Tonnen nicht sichtbar

Es hapert aber immer noch mit einigen Funktionen. So sind die Termine für das Entleeren der Müll- und Wertstofftonnen weder auf der Homepage noch über die App abrufbar.

Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel ein Manko.

 „Ja, es ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt“, so Ludvigsen.

Es bleibt, wie es war

Die Tonnen werden am selben Wochentag und im gleichen Intervall wie 2020 geleert. Und wie schreibt die Gesellschaft so schön auf ihrer Homepage: „Bist du dir im Zweifel, dann prüfe, wann dein Nachbar die Behälter rausstellt“.

Bleibt zu hoffen, dass der es im Griff hat.

 

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