Klageinstanz eingeschaltet

Behörde durchleuchtet Verkauf von Freizeitpark

Behörde durchleuchtet Verkauf von Freizeitpark

Behörde durchleuchtet Verkauf von Freizeitpark

Tondern/Tønder
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Die Ära des vorgeschichtlichen Freizeitparks endete vor einem Monat. Foto: Privat

Die Behörde für Beschwerden fordert vom Kommunalrat in Tondern eine Stellungnahme zum Verkauf der Anlage in Hjemstedt. Laut dem Bürgermeister ist bei der Transaktion zwischen der Kommune und elf Privatinvestoren alles nach Vorschrift gelaufen.

Der vorgeschichtliche Freizeitpark in Hjemstedt/Hjemsted bei Scherrebek hat vor einem Monat seine Tore für immer geschlossen. Während die Vorbereitungen für das Nachfolgekonzept von neun Investoren unter dem Titel „Marsk Camp A/S“ laufen, interessiert sich die Behörde für Beschwerden (Ankestyrelsen) für den Verkauf des 12,5 Hektar großen Parks an die neuen Besitzer.

Die Kommune hatte im Mai das 1996 eröffnete Erlebniscenter für eine Million Kronen an „Marsk Camp A/S“ verkauft. Die Investoren planen eine Touristenattraktion mit einem 25 Meter hohen Aussichtsturm und bis zu 275 Stellplätzen für Wohnmobile als Schwerpunkt. Bei Bedarf sind darüber hinaus gewöhnliche Campingplätze und Hütten angedacht.

 

Klageinstanz reagiert

Der Verkauf war öffentlich – unter anderem unter Campingplatzbesitzern – in die Kritik geraten. Die Klageinstanz reagiert nun auf eine Beschwerde von Therese Thøgersen, die auf Röm ein Feriencenter mit Hotel, Ferienwohnungen und Campingplatz betreibt. Die Geschäftsfrau hatte Ende September schriftlich die Wettbewerbs- und Verbraucherbehörde eingeschaltet, die das Material an die Anlaufstelle für Beschwerden weitergeleitet hatte.

Konkrete Informationen gefordert

Nun fordert die Behörde eine Darstellung vom Kommunalrat. Sie will insbesondere wissen, zu welchen Bedingungen das Anwesen zum Verkauf angeboten wurde. Zudem soll konkretisiert werden, wie der Käufer diese Bedingungen erfüllt.

Die Politiker sollen auch dazu Stellung beziehen, ob das Material Möglichkeit für ein Projekt mit Übernachtungsmöglichkeiten für Camper gewährte. Die Behörde interessiert sich außerdem dafür, ob dies deutlich aus den Bedingungen in den Unterlagen hervorging.

„Wir haben der Behörde die Unterlagen zugeschickt. Sie wünscht aber auch eine Stellungnahme. Den Punkt werden wir auf der Ökonomieausschusssitzung am Donnerstag, 21. November, behandeln“, erläutert Bürgermeister Henrik Frandsen (Venstre). 

Alles nach Vorschrift

„Die Bürger haben das Recht zu klagen, wenn sie der Auffassung sind, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich bin aber überzeugt, dass in dieser Sache alles nach Vorschrift gelaufen ist“, sieht er die Sache gelassen. Die Direktorin der kommunalen Technischen Verwaltung, Ditte Lundgaard Jakobsen, hatte dem Nordschleswiger im September erklärt, dass die Transaktion zwischen der Kommune und dem Kreis von Privatinvestoren aus dem Scherrebeker Raum rechtens gewesen ist. Jakobsen ist Juristin.

 

Erlebnisfaktor fehlte in der Formulierung

Als die Politiker sich Ende September mit dem Entwurf für einen neuen Flächennutzungsplan für das Gelände befasst hatten, fehlte einigen der Erlebnisfaktor. So setzten sich im Finanzausschuss Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei), Claus Hansen (Liberale Allianz) und Eike Albrechtsen (Sozialdemokratie) dafür ein, dass die ursprüngliche Formulierung mit dem Erlebnisfaktor im Planentwurf berücksichtigt wird.

 

Die Investoren planen einen 25 Meter hohen Aussichtsturm aus Holz. Foto: Marsk Camp A/S
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