Schutzmaßnahme

Abstriche im Pflegebereich bleiben nicht aus

Abstriche im Pflegebereich bleiben nicht aus

Dienstleistungsniveau: Abstriche bleiben nicht au

Tondern/Tønder
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In Leos Pflegecenter in Tondern gibt es räumliche Kapazität, um vorzeitig aus dem Krankenhaus entlassene Bürger aufzunehmen. Foto: Monika Thomsen

Die Kommune Tondern reduziert den Einsatz im Pflege- und Behindertenbereich. Die personellen Kräfte sollen bestmöglich eingesetzt und die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verlangsamt werden.

Ausgelöst durch die Corona-Krise reduziert die Kommune Tondern zwischenzeitlich das Dienstleistungsniveau in den Bereichen Pflege und Fürsorge, Psychiatrie und Handicap sowie in der Reha und in der Gesundheitsabteilung.

Die Maßnahmen werden teils durchgeführt, um die personellen Kräfte der neuen Situation anzupassen, indem sie bestmöglich eingesetzt werden. Zudem soll damit verhindert werden, dass der Coronavirus sich mehr als notwendig ausbreitet.

Henrik Frandsen, Bürgermeister

„Die Maßnahmen werden teils durchgeführt, um die personellen Kräfte der neuen Situation anzupassen, indem sie bestmöglich eingesetzt werden. Zudem soll damit verhindert werden, dass der Coronavirus sich mehr als notwendig ausbreitet“, erläutert Bürgermeister Henrik Frandsen (Venstre) zu den Änderungen, die vom Finanzausschuss politisch abgesegnet worden sind.

Mit den Änderungen will die Kommune gewährleisten, dass die Bürger mit dem größten Bedarf die erforderliche Hilfe und Pflege erfahren können.

Individuelle Prioritäten

In der Heimpflege wird die persönliche Pflege individuell priorisiert. Die praktische Hilfe für Saubermachen und Wäschewaschen wird nur geleistet, wenn es einen besonderen Bedarf gibt.

Für die Bewohner in den Pflegezentren bedeuten die Abstriche unter anderem, dass die Abrisskartenregelung für individuelle Wünsche außer Kraft gesetzt wird. Praktischen Beistand gibt es nur in Ausnahmefällen.

Im Bereich der Krankenpflege stehen Schwerkranke, Sterbende sowie Bürger, die aus dem Krankenhaus entlassen werden, an erster Stelle. An letzter Stelle stehen Aufgaben, die keine Konsequenzen für die Bewegungsfähigkeit und die Funktion der Bürger haben.

Der Finanzausschuss unter Vorsitz von Bürgermeister Henrik Frandsen hat den zwischenzeitlichen Änderungen zugestimmt. Foto: Pressefoto

Reha-Einrichtungen geschlossen

Die Tageszentren in den Pflegeheimen und die Reha-Einrichtungen sind seit dem 16. März geschlossen.

Bei dem Essen auf Rädern wird ab 6. April die Möglichkeit, zwischen zehn Gerichten zu wählen, auf sieben Gerichte reduziert.

Im Bereich von Psychiatrie und Handicap soll es für die schutzbedürftigsten Bürger weitestgehend nicht zu Abstrichen kommen. Unterstützung in den heimischen vier Wänden wird nur dort geleistet, wo es unbedingt notwendig ist.

Die Beschäftigungs- und Aktivitätsangebote für entwicklungsgestörte Bürger werden geschlossen, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen.

Virtueller Besuch bei frischgebackenen Eltern

Die Gesundheitspflege setzt weiterhin auf einen Besuch bei allen frischgebackenen Eltern. Diese Besuche und weitere erforderliche Visiten werden jedoch soweit wie möglich per Video stattfinden.

Auch bei den Reha-Maßnahmen kommt es zu Einschränkungen. Bürger, die einen akuten Bedarf haben, werden im Kurzzeitcenter in Tondern und im „Klosterparken“ in Lügumkloster trainiert.

Zusätzlicher Platz für vorzeitig entlassene Bürger

Die Kommune rüstet sich auch dafür, falls Bürger vorzeitig aus dem Krankenhaus entlassen werden, um dort Platz für Patienten mit dem größten Behandlungsbedarf zu machen. Kann das Kurzzeitcenter im Tonderner Krankenhaus nicht alle vorzeitig entlassenen Patienten aufnehmen, können im Laufe von 24 Stunden elf weitere Plätze in Leos Pflegecenter eingerichtet werden. Dort werden die Räumlichkeiten des bisherigen Kurzcenters genutzt, das seit Januar im Krankenhaus seinen Standort hat. Die Stätte „Klosterparken“ kann zwei Bürger aufnehmen.

Zum Schutz der Bewohner ist Besuchern inzwischen der Zutritt zu Pflegeheimen und Wohnstätten untersagt. Dazu gehört auch Richtsens Pflegecenter in Tondern. Foto: Archiv Monika Thomsen
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