Artenschutz

Umweltschützer froh über Verschwinden der Minks aus heimischer Natur

Umweltschützer froh über Verschwinden der Minks in Natur

Umweltschützer froh über Verschwinden der Minks in Natur

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Die verwilderten Minks fressen viele Wasservögel, vor allem Bodenbrüter. Foto: Naturstyrelsen

Der Wildkonsulent von „Naturstyrelsen Sønderjylland”, Klaus Sloth, berichtet, dass in Nordschleswig schon seit Jahren kaum noch verwilderte Zuchtnerze vorkommen. Im verwilderten Bestand wurden keine Corona-Viren nachgewiesen.

Natur- und Tierschützer haben mit Erleichterung auf das Aus für die Minkfarmen in Dänemark reagiert, in denen bis zur coronabedingten Tötung der Bestände mehr als zehn Millionen amerikanische Zuchtnerze in Käfigen gehalten wurden. Der Naturschutzverband „Dansk Ornitologisk Forening“ (DOF) weist darauf hin, dass sich seit Jahrzehnten immer wieder aus den Minkfarmen entwichene Zuchtnerze in vielen Gegenden Dänemarks angesiedelt haben.

Verwilderte Minks schädlich

Die verwilderten Minks, die besonders an Gewässern Vogelnester plündern, bedrohen seltene Arten, vor allem Bodenbrüter wie Enten, Uferschnepfen oder Kiebitze. Der Jagdsachverständige der Naturbehörde „Naturstyrelsen Sønderjylland“, Klaus Sloth, berichtet dem „Nordschleswiger“, dass im südlichen Nordschleswig glücklicherweise seit Jahren kaum noch Minks vorkommen. „Die Minkfarmen mussten strengere Vorschriften einhalten, auch wollten viele Züchter den Schwund vermindern, als die Pelze sehr hohe Preise erzielten.“

Keine Corona-Viren in wilden Minks

Zum Aufruf der dänischen Veterinärbehörden nach den Corona-Infektionen in vielen Farmen, erlegte Minks aus der freien Natur zur Untersuchung auf Infektionen mit Corona-Viren einzureichen, erklärt Sloth: „Es hat sich gezeigt, dass die gefährlichen Viren nicht zu den wild lebenden Minks vorgedrungen sind.

 

Die vor rund 40 Jahren in Nordschleswig fast ausgestorbenen Fischotter sind wieder in den Auen um Tingleff heimisch geworden. Foto: naturstyrelsen

Klaus Sloth nennt einen weiteren, erfreulichen Grund, weshalb die Minks im Gebiet entlang der Grenze südlich von Tingleff seltener geworden sind: „In den vergangenen Jahren haben die Fischotter wieder alle Auen in Nordschleswig besiedelt. Und es zeigt sich, dass die Fischotter die Minks verdrängen.“  

Beim Verband DOF wird auch darauf hingewiesen, dass an Minkfarmen stets Krähen und Möwen vom Futter der Zuchtmarder stibitzen, die erst seit Mitte der 1920er Jahre in Europa gehalten werden, wo entlaufende Minks vielerorts auch zum Verschwinden der europäischen Nerze beigetragen haben, die einst auch in Dänemark heimisch waren.       

Mehr lesen