Deutsche Minderheit
Heimatkunde-AG besucht 2022 Christiansfeld und Hoyer
Heimatkunde-AG besucht 2022 Christiansfeld und Hoyer
Heimatkunde-AG besucht 2022 Christiansfeld und Hoyer
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Bei der Generalversammlung der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig (HAG) verabschiedete die Vorsitzende Gisela Jepsen das langjährige Vorstandsmitglied Dörte Bossen mit Dank für ihren Einsatz. Fast 50 Mitglieder waren in Tingleff dabei und erhielten Informationen auch über die Arbeit im Archiv Nordschleswig.
Fast 50 Mitglieder hieß die Vorsitzende der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig (HAG), Gisela Jepsen, am Sonnabend in der Deutschen Schule Tingleff zur Jahresversammlung willkommen.
HAG nach Corona wieder im Normalrhythmus
„Nach der verspäteten Generalversammlung 2021aufgrund der Corona-Einschränkungen kehren wir in diesem Jahr zum normalen Rhythmus zurück“, erklärte sie, sichtlich erfreut über die hohe Teilnehmerzahl.
Angesichts der vorangegangenen Generalversammlung erst im Herbst 2021, bei der ihr Vorgänger Lorenz P. Wree über die bis dahin durchgeführten Tagesfahrten berichtet hatte, beschränkte Gisela Jepsen ihre Rückschau auf eine Würdigung der im Dezember an die Mitgliederschaft versendete Jahresschiff der HAG. Außerdem lud sie zu Anmeldungen zur Jahrestagung der HAG in der Akademie Sankelmark am Sonnabend, 12. März, ein.
Christiansfeld Schwerpunktthema
Das Thema der auch für Nichtmitglieder offenen Veranstaltung lautet „Christiansfeld – eine Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine“.
Anmeldungen sind über die Anschrift k.johannsen@sankelmark.de möglich. Die Tagung ist auch eine Einstimmung auf die erste Exkursion der Heimatkundler in diesem Jahr.
Sie führt am Freitag, 22. April, in den als Weltkulturerbe eingestuften Ort im Norden Nordschleswigs.
„Wir sind auf den Freitag als Exkursionstag ausgewichen, weil am Tag darauf dort im gesamten Ort der Jahrestag der Schlacht bei Kolding 1849 während des Ersten Schleswigschen Krieges gefeiert wird“, berichtete Gisela Jepsen.
Die zweite Tagesfahrt 2022 führt nach Hoyer (Højer), wo die Geschichte des einst bedeutenden Hafenortes samt architektonischem Erbe in Augenschein genommen werden. „Bis Ende August wird das umfangreiche Restaurierungsprojekt weitgehen abgeschlossen sein“, so die HAG-Vorsitzende angesichts der derzeit noch aufgewühlten Straßen in Hoyer.
Vorbereitung auf neues HAG-Heft
Sie berichtete, dass bereits eine Reihe von Beiträgen für das neue Heft der HAG-Schriften in Sicht sind. „Wir sind stets interessiert, Vorschläge und Texte entgegenzunehmen“, so Gisela Jepsen.
Erreichbar ist die HAG über die Leiterin des Deutschen Archivs, Nina Jebsen, archiv@bdn.dk. Man kann sich unter der Anschrift auch als Mitglied für die Heimatkundliche AG anmelden oder deren Schriften anfordern.
Im Verlauf der Versammlung gab Kassenwart Harald Søndergaard, der auch als Versammlungsleiter im Einsatz war, Einblick in die Finanzen der HAG. Die Jahresbilanz wies einen Überschuss auf.
Einblick in Archivarbeit
In Vertretung von Archivleiterin Jebsen, die verhindert war, berichtete der Leiter des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg, Hauke Grella, über Fortschritte bei der Digitalisierung der Archivbestände. Großen Anteil hätten dabei die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Archiv und Museum.
„Wir streben an, dass noch mehr Studierende zu uns kommen, und mit unseren Beständen arbeiten“, so Grella. Er berichtete, dass weitere Sonderausstellungen auch gemeinsam mit dem Reichsarchiv oder dem „Museum Sønderjylland“ in Angriff genommen werden.
Zur Nachfrage von Peter Brix, wie es um die Forschungsarbeit im Bereich des Archivs Nordschleswig steht, erläuterte HAG-Vorstandsmitglied Lorenz P. Wree, dass bei der Einrichtung des Archivs der deutschen Volksgruppe dieses eine Einheit mit der Forschungsstelle bildete.
„Jetzt ist die Forschungsstelle Teil des Deutschen Archivs Nordschleswig, das seinen Arbeitsplatz im Museum hat“, so Wree und betonte, dass Museum und Archiv zwei unterschiedliche Einrichtungen sind.
Vorstandsmitglieder bestätigt
Während der anstehenden Wahlen wurden Volker Heesch und Frank Lubowitz in dem Gremium bestätigt. Zuvor hatte Gisela Jepsen mitgeteilt, dass Dörte Bossen keine Wiederwahl wünschte.
Die Vorsitzende sprach dieser den Dank der HAG für ihren großen Einsatz seit Eintritt in den Vorstand im Jahre 2007 aus.
„Als Expertin für die deutsche Sprache hast du 15 Jahre dein großes Wissen eingebracht. Du hast als Mitglied im Redaktionsausschuss alle Fehler in Manuskripten entdeckt“, so Gisela Jepsen und überreichte Dörte Bossen unter dem Beifall der Versammlung einen Blumenstrauß.
Sie erwähnte auch, dass Dörte Bossen versprochen hat, die HAG weiter zu unterstützen.
Aussprache mit Vorschlägen
Während der Aussprache wurden Fragen wie die hohen Porto- und Druckkosten diskutiert. Während Peter Brix vorschlug, Interessierte könnten die Hefte in digitaler Form lesen, hieß es auch, dass gerade die gedruckten Hefte, die viele Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger sammelten, wertvoll seien.
Peter Blume schlug vor, möglicherweise als Sonderdruck der HAG das Geschichtswerk des früheren Tingleffer Konrektors Hans Friedrich Hansen über die Zeit zwischen 1920 und 1970 herauszugeben. Angeregt wurde, für ein solches Vorhaben Stiftungsgelder einzuwerben.
Nur der erste Band des Tingleffer Geschichtswerkes zur Historie des Ortes vor 1920 liegt in gedruckter Form vor.
HAG -Vereinsmitglied Hans Oluf Meyer aus Hadersleben (Haderslev) nutzte die Aussprache dazu, an den Beitrag von Lorenz Wree im jüngsten HAG-Heft über den Medizinpionier Esmarch zu erinnern. „Esmarch hat das Dreieckstuch erfunden, in Verbindung mit seinen Erlebnissen bei der Schlacht auf den Düppeler Schanzen“, so Mediziner Meyer.
Zum Abschluss der Generalversammlung hielt die Kunsthistorikerin Dörte Ahrens, Flensburg, einen Vortrag über den Haderslebener Kunstmaler Hans Fuglsang (1889-1917). Darüber wird in einem gesonderten Beitrag im „Nordschleswiger“ berichtet.