Thema der Woche: Haustiere

Manja Wiesel: „Wer würde nicht gern mal ein Känguru haben?“

Manja Wiesel: „Wer würde nicht gern mal ein Känguru haben?“

Manja Wiesel: „Wer würde nicht gern mal ein Känguru haben?“

Rahel Stäcker
Rahel Stäcker
Apenrade/Aabenraa
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Die Kängurus auf dem Grundstück von Manja Wiesel lassen es sich gutgehen. Foto: Karin Riggelsen

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Sie hüpfen gemütlich über die Wiese. Mit ihren aufmerksamen Kulleraugen haben sie alles im Blick, und ihr flauschiges Fell lädt zum Streicheln ein – wären sie nicht so scheu. Die Rede ist von drei kleinen Kängurus, die Besitzerin Manja Wiesel hält. Und sie sind nicht die einzigen Exoten auf dem Hof.

Laut einer neuen Studie von Forschenden der Universität Kopenhagen ist der Hund das beliebteste Haustier in Dänemark: 20 Prozent der dänischen Familien besitzen einen. Auf dem zweiten Platz landet mit 14 Prozent die Katze. Auch Apenraderin Manja Wiesel besitzt beide Vierbeiner. Doch wenn man über ihr Grundstück läuft, kann es durchaus vorkommen, dass einem auch andere Fellnasen begegnen – deutlich ungewöhnlichere. Denn abgesehen von Hund und Katze, ist Manja stolze Besitzerin von vier Ponys, drei Kängurus, drei Alpakas, zwei Lamas, „elf/zwölf“ Kaninchen, zwei Meerschweinchen, zwei Hängebauchschweinen, einer Ziege und Dutzenden Fischen – ihr eigener kleiner Zoo, meint sie.

Lama Dalton posiert gekonnt fürs Foto – im Hintergrund Mama Dolly. Foto: Karin Riggelsen

Endstation: Einschläferung

Einige von Manjas Vierbeinern schauten dem sicheren Tod schon ins Angesicht. Das erste Tier, das zu ihr kam, war ein Schwein, das eingeschläfert werden sollte, und auch die Pferde galoppieren nur dank der früheren Tierarzthelferin heute zufrieden über die Weide. Ein Leben ohne ihren kleinen Zoo? Für Manja, die auf dem Land aufwuchs und immer von Tieren umgeben war, undenkbar. Zur Kupferhochzeit gab es von ihrem Mann dann ein ganz besonderes Geschenk: Lamadame Dolly. Die hatte selbst auch eine Überraschung mit im Gepäck: Wenige Monate nach ihrer Ankunft brachte sie ein Baby auf die Welt, Dalton.

„Elf oder zwölf“ Kaninchen hat die Tierfreundin, die die Hoppler alle frei herumlaufen lässt. Foto: Karin Riggelsen

Lustiges Schauspiel: Hund gegen Ziege

Die verschiedenen Tiere verstehen sich blendend. Besonders amüsant: das Kräftemessen zwischen Hundedame Hope und Ziege Kira. Eigentlich lässt sich Letztere vom aufgeregten, aber keinesfalls böse gemeinten Kläffen des Australian Shepherds nicht aus der Ruhe bringen. Lässt Hope jedoch nicht locker, passiert es schon mal, dass sich Kira, so wie es für Ziegen typisch ist, aufbäumt und mit einem Kopfstoß einen Satz auf die junge Hündin zu macht. Eine ernsthafte Aggression ist das aber nicht, lacht Manja Wiesel.

Manja Wiesel an einem ihrer Lieblingsplätze, an dem sie oft mit Ziege Kira verweilt. Foto: Karin Riggelsen

Australisches Flair in Süddänemark

Wer vermutet, dass die Haltung von den ursprünglich aus Südamerika stammenden Alpakas oder den nordamerikanischen Lamas aufwendig ist, täuscht sich. Die Paarhufer seien total pflegeleicht, so Manja Wiesel. Sie stünden auch bei Frost und starken Regengüssen auf der Weide, lediglich einen Unterschlupf bräuchten sie. Die drei kleinen Kängurus sind da schon etwas anspruchsvoller und vor allem kostenintensiver.

Vor eineinhalb Jahren entschied sich die Apenraderin dazu, die niedlichen Tiere anzuschaffen, denn: „Wer würde nicht gern mal ein Känguru haben?“ Doch nur einen Tag später passierte damals das Unglück: Eins der Tiere wurde überfahren. Dennoch besorgte sich Manja Wiesel ein weiteres Känguru, und dieses bekam sehr bald ein Baby. Nun hüpfen die drei zusammen über das große Gelände.

Afrikanische Schweinepest: Strengere Regeln und Einschränkungen

Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest hat die Regeln für die Schweinehaltung extrem verschärft. Das betrifft auch Manja Wiesels zwei Hängebauchschweine. Alles müsse nun noch detaillierter registriert werden, es gebe nun strengere Regelungen, was Einzäunung, Abstände oder Essen der Paarhufer angeht. So darf die Tierliebhaberin zum Beispiel nicht mehr ohne Leine mit ihren beiden Exemplaren spazieren gehen – früher hat sie das gerne getan.

Manja Wiesel füttert die Tiere, die sich bei Wind und Wetter draußen wohlfühlen. Foto: Karin Riggelsen

Otter und Frettchen: „Davon halte ich nichts“

Dass exotische und skurrile Tiere privat gehalten werden, ist nichts Neues. Aber besonders in jüngster Zeit bemerkt man einen hauptsächlich aus Asien nach Europa schwappenden Trend: Vor allem Otter und Frettchen werden als Haustiere immer beliebter. Tierschützer und Aktivisten kritisieren diese Modeerscheinung. Die Tiere eigneten sich nicht als Haustiere in den privaten vier Wänden, und mehr und mehr dubiose Züchter bringen oftmals kranke Tiere auf den Markt.

Manja Wiesel hat eine klare Meinung dazu: „Davon halte ich nichts.“ Sie würde ihre Tiere nicht beherbergen, wenn die Vierbeiner anspruchsvolle Bedürfnisse hätten oder sie ihnen nicht den entsprechenden Platz bieten könnte. „Da würde sich mein Mann freuen, wenn die alle im Wohnzimmer stünden“, lacht sie.

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