Ernährung

Mindestens haltbar bis... ab wann Lebensmittel wirklich schlecht sind

Mindestens haltbar bis... ab wann Lebensmittel wirklich schlecht sind

Mindestens haltbar bis... ab wann Lebensmittel wirklich schlecht sind

shz.de/Malin Lindenberg
Flensburg
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Foto: Scott Warman/Unsplash

Nur weil das Haltbarkeitsdatum überschritten ist, gehören Milch, Brot und Co. nicht sofort in die Tonne. Mit einfachen Tricks lässt sich überprüfen, ob die Nahrungsmittel noch genießbar sind.

Viele Deutsche sind im Umgang mit Lebensmitteln verunsichert, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob ein Produkt reif für die Tonne ist oder nicht. Sicherheitshalber werden Lebensmittel dann lieber weggeworfen, statt sie nochmal zu prüfen. Mit verheerendem Ausmaß: Jährlich wirft jeder Deutsche im Durchschnitt 82 Kilogramm Lebensmittel in den Müll - teilweise noch verschlossen und in der Originalverpackung.

Doch das muss nicht sein, erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler am Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): „Viele Lebensmittel sind auch nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit noch völlig in Ordnung. Es wäre pure Verschwendung, sie ohne einen prüfenden Blick wegzuwerfen.“

Test mit Auge, Nase, Mund

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum nämlich überschritten bedeutet, das noch lange nicht, dass die Lebensmittel „schlecht“ oder gar gesundheitsschädlich sind. Dies zu überprüfen ist ganz leicht: Mit den Augen, durch den Geruch und den Geschmack lässt sich schnell entscheiden, ob ein Produkt noch gegessen werden sollte oder nicht. Ist das Produkt schimmelig, riecht fremdartig oder schmeckt gar eigenartig, ungewöhnlich bitter oder faulig, ist von dem Verzehr dringend abzuraten.

Denn mit Lebensmittelinfektionen oder Schimmelpilzgiften ist nicht zu spaßen. Mehr als 200.000 Personen erkranken jährlich an diesen Folgen der verdorbenen Lebensmittel. Die Gründe hierfür sind meistens schlechte Küchenhygiene, unzureichende Erhitzung oder ungenügende Kühlung.

Im Zweifel hilft der Wasserglas-Test

Butter beispielsweise kann nach dem Ablauf noch mehrere Wochen lang unbedenklich verzehrt werden. Wird sie richtig gelagert, das heißt verschlossen und im mittleren Fach vom Kühlschrank, sollte sie noch lange genießbar sein. Ist sie jedoch dunkelgelb, ihr Geruch und Geschmack ranzig, sollte man vorsichtig sein. Reis und Nudeln sind in der Regel sogar noch Jahre länger haltbar und auch Kaffee verliert im schlimmsten Fall lediglich sein Aroma.

Und sollten sich im Kühlschrank noch ein paar Eier befinden, die soeben das Haltbarkeitsdatum überschritten haben, können diese noch bis zu zwei Wochen zum Kochen und Backen verwendet werden - für Speisen wie Tiramisu, für die rohe Eier verwendet werden, sollte allerdings doch eher auf frische Eier zurückgegriffen werden.

Weißer Belag auf der Schokolade

Sollte sich auf Lebensmitteln ein weißer Belag bilden, muss es sich übrigens auch nicht unbedingt gleich um Schimmel handeln: Bei Schokolade zum Beispiel ist so eine optische Veränderung nach längerer Lagerung häufig zu beobachten. „Der weißliche Belag ist aber kein Schimmel, sondern ein unbedenklicher Reif“, weiß Seitz. Allerdings sollte beachtet werden, dass das Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis...“) jedoch im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum („mindestens haltbar bis...“) unbedingt eingehalten wird.

Das Verbrauchsdatum ist häufig auf leicht verderblichen Produkten zu finden wie Hackfleisch, Fisch und Geflügel, bei denen sich schnell Krankheitserreger vermehren können. Und generell gilt auch, dass offensichtlich verschimmelte Lebensmittel nicht mehr gegessen werden dürfen, da die Schimmelpilze gesundheitsschädliche Giftstoffe bilden.

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