Gesundheit

Knieschmerz - welchen Sport man nun ausüben darf

Knieschmerz - welchen Sport man nun ausüben darf

Knieschmerz - welchen Sport man nun ausüben darf

Julia Gohde/shz.de
Flensburg
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Foto: dpa (Symbolfoto)

Wer mit dem Arzt oder Therapeuten spricht, kann ein individuelles Sportprogramm durchführen und so seinem Körper etwas Gutes tun.

Runter von der Couch und raus ins Freie! Gerade Menschen, die unter Knieschmerzen oder einer beginnenden Arthrose leiden, sollten sich regelmäßig bewegen. Denn schonender Sport sorgt dafür, dass der angeschlagene Knorpel mit Nährstoffen versorgt wird. Damit es aber nicht übertrieben wird und die Gelenke Schaden nehmen, sollte auf ein paar Dinge geachtet werden.
 

1. Vorsichtig und unter Anleitung eines Arztes starten

Wer wochen- oder gar monatelang wegen seiner Schmerzen nur wenig Sport getrieben hat, sollte erst einmal mit kleinen Einheiten starten. Am besten ist es, einen individuellen Therapieplan mit dem behandelnden Arzt zu entwickeln. Für den Anfang reichen durchschnittlich etwa schonende Einheiten von 20 bis 30 Minuten und dies etwa zweimal pro Woche. Dann können Dauer und Frequenz langsam und stetig gesteigert werden. Dabei ist es wichtig, auf die Signale des zu Körpers hören und sich nicht zu überlasten. Denn gegen den Schmerz sollten Arthrosepatienten nicht antrainieren. Wer wie viel Sport betreiben kann, ist je nach Arthrosegrad verschieden. Wer bemerkt, dass 20 bis 30 Minuten zu viel sein, kann auch zehn-Minuten-Einheiten wählen, die jeden Tag wiederholt werden.
 

2. Schäden vermeiden

Wenn man sich beim Sport überschätzt hat und Schmerzen auftreten, ist sofortige Schonung angesagt. Bei Verletzungen sollte auf jeden Fall ein beratendes Gespräch mit dem Arzt gesucht werden, andernfalls drohen Folgeschäden entstehen und die Arthrose wird begünstigt. Erst wenn man vollständig kuriert ist und keine Beschwerden mehr hat, kann man mit gelenkspezifischen Übungen erneut loslegen. Funktioniert das ohne Probleme, ist auch längeres Training wieder erlaubt.


3. Die passende Sportarten finden

Für viele Arthrosepatienten kommen gelenkschonende Sportarten infrage. Gut sind gleichmäßige, schonende Bewegungsabläufe, die die Gelenke nicht belasten - wie zum Beispiel Schwimmen, Radfahren, Tai-Chi, Yoga, Walken und Wandern. Doch auch hier sollte man immer auf seinen Körper hören. Da man selbst beim Walken das komplette Körpergewicht auf dem Knie trägt, empfiehlt sich für manche Patienten eher das Fahrradfahren auf dem Ergometer. Durch das Sitzen auf dem Fahrradsattel reduziert sich das Körpergewicht nämlich um mindestens die Hälfte. Dringend abzuraten ist übrigens von den meisten Ballsportarten, weil schnelle Anlaufstarts und abruptes Abstoppen oder spontane Drehungen ein Risiko darstellen.
 

4. Die richtige Ausrüstung für Sport wählen

Beim Walken und Wandern ist perfekt sitzendes Schuhwerk mit rutschfesten Sohlen essentiell. Auch Wander- oder Walkingstöcke wirken entlastend für Gelenke. Wer sich nicht sicher ist, wie man die Geräte korrekt einsetzt, sollte sich Hilfe von einem Experten holen. Für Fahrradfreunde wiederum ist ein Rad mit mehreren Gängen ratsam, um etwa bei Steigungen die Belastungen zu minimieren. Und so selbstverständlich es auch klingen mag: Der Lenker und der Sattel müssen individuell und passend eingestellt werden. Hier kann der Fachhandel helfen.
 

5. Gewichtsabnahme hilft

Insbesondere dann, wenn wenn man mit Übergewicht zu kämpfen hat, werden die Gelenke stark belastet. Gerade die Belastung auf dem Kniegelenk ist schon beim normalen Gehen sehr hoch, ganz zu schweigen vom Treppensteigen, Laufen oder anderen Sportarten. Darum gilt insbesondere für Menschen, die unter Arthrose leiden: Jedes Kilo Gewicht, das reduziert wird, hilft und hält zum Beispiel den Verschleiß des Knies auf.

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