Verkehr

Risikofaktor Straßenglätte

Risikofaktor Straßenglätte

Risikofaktor Straßenglätte

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Apenrade/Aabenraa
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Bei Glätte kommt es immer wieder zu Unfällen, weil Autofahrende von spiegelglatten Fahrbahnen überrascht werden. Foto: dpa (Symbolfoto)

Obwohl die Außentemperaturen im dänischen Winter oft über 0 Grad liegen, kann es auf den Straßen glatt werden. Ein Experte klärt auf.

Lauwarme Winter sind in Dänemark eher die Regel als die Ausnahme und das zur Freude der dänischen Autofahrer. Denn sie können bei Temperaturen über 0 Grad Celsius entspannt und ohne Rücksicht auf Straßenglätte fahren – oder etwa nicht?

„Nein, so einfach ist das nicht“, erklärt Freddy Knudsen, Chefberater bei der Winterabteilung der dänischen Straßenbehörde Vejdirektoratet. „Wir haben Beispiele gesehen, wo die Lufttemperatur zwar sieben Grad betrug, aber die Bodentemperatur bei null lag und für glatte Straßen gesorgt hat“, so Knudsen gegenüber dem Nordschleswiger. Solche Situationen geschehen häufig beim Übergang von bewölktem zu klarem Wetter.

„Dabei fällt die Bodentemperatur weitaus schneller als die Lufttemperatur. Deshalb können die Straßen dann bei hohen Temperaturen glatt sein. Ganz gefährlich wird es, wenn die Luft zunehmend feucht ist“, erklärt Knudsen, und ergänzt: „Viele Autofahrer werden dann von der plötzlich entstehenden Glätte überrascht.“ Zudem vertrauen zu viele Autofahrer ihrer Temperaturanzeige im Auto. „Diese kann kein reales Bild von den Straßenverhältnissen vermitteln“, so Knudsen und verweist dabei auf die Homepage der Straßenbehörde trafikken.dk.

Über die aktuelle Lage informieren

Dort können sich Autofahrer vor ihrer Fahrt über die aktuelle Lage informieren. „Wir bekommen Straßeninformationen von rund 500 Messinstrumenten im gesamten Land“, erklärt er. Ein paar gute Ratschläge an die Autofahrer hat der Winterexperte auch. „Man sollte jederzeit nach den herrschenden Wetterbedingungen fahren und seine Geschwindigkeit anpassen“, so Knudsen. Darüber hinaus verweist er auf gute Winterreifen. „Wir sehen viel zu viele, die im Winter mit Sommerreifen fahren.“ Auf der Homepage können Autofahrer sich zudem darüber informieren, wo und wann Salz gestreut wurde.

Zur Frage, wie viele Unfälle pro Jahr auf das Konto von Straßenglätte gehen, antwortet er: „Es ist sehr schwer, eine Statistik darüber zu führen. Wir versuchen zwar zu analysieren, wie viele Unfälle wegen Glätte passieren, doch oft wird Glätte als Grund kategorisiert, obwohl andere Faktoren vielleicht eine genauso große Rolle gespielt haben könnten.“

Ihm zufolge kann man aber in den Statistiken erkennen, dass bei Schnee weniger Unfälle mit Verletzten oder Todesfällen passieren. „Bei Schnee sind sich die Fahrer im Klaren darüber, dass es glatt ist. Bei Blitzeis sieht das wiederum anders aus“, so Knudsen.

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