Verkehr

Zu viele fahren „am Tag danach“

Zu viele fahren „am Tag danach“

Zu viele fahren „am Tag danach“

jt
Kopenhagen
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Foto: dpa (Symbolfoto)

Jeder Siebte hat sich, trotz Zweifel, ob noch Alkohol im Blut ist, nach einer feuchtfröhlichen Nacht am Folgetag hinters Steuer gesetzt.

Alkohol am Steuer: Anzeigen im Dezember 2017 nach Polizeikreis

Nordjütland: 45

Ostjütland: 34

Mittel- und Westjütland: 61

Südjütland und Nordschleswig: 41

Fünen: 45

Südseeland und Lolland-Falster: 27

Midt- und Westseeland: 42

Nordseeland: 29

Kopenhagen West: 44

Kopenhagen: 63

Bornholm: 3

Der Dezember läutet die Zeit der traditionellen Weihnachtsfeiern (Julefrokost) ein, wo typischerweise der Alkohol in reichlichen Mengen fließt. Deshalb fordern der staatliche Rat für sicheren Verkehr (Rådet for Sikker Trafik), die Tryg-Stiftung und die Polizei nun Autofahrer am Folgetag zum Nachdenken auf. Das berichten sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Eine neue Analyse unter 860 Autofahrern zeigt, dass sich 15 Prozent von ihnen innerhalb des vergangenen Jahres nach einer langen feuchten Nacht am Tag darauf hinters Steuer gesetzt haben. Und das, obwohl sie im Zweifel waren, ob sie überhaupt in der Lage waren, zu fahren, so die Pressemitteilung. Für einige sei das kein einmaliges Verhalten.

Auto stehen lassen

„Alkohol hinterm Steuer ist jedes Jahr schuld daran, dass viele im Straßenverkehr verletzt werden oder im schlimmsten Fall gar ums Leben kommen. Wenn man am Tag vorher feiern war, dann sollte man das Auto stehen lassen“, unterstreicht Michelle Laviolette, Projektleiterin bei Rådet for Sikker Trafik.

Laut dem staatlichen Rat hätten 13 Prozent von 3.885 Absolventen in einem Kurs zum Wiedererwerb des Führerscheins erklärt, dass sie am Folgetag von der Polizei erwischt wurden und deshalb ihren Führerschein verloren hätten. „Neben dem steigenden Verkehrsrisiko kann das alkoholisierte Fahren auch soziale Folgen haben. Verliert man seinen Führerschein, können viele nicht mehr zur Arbeit fahren und verlieren ihre Existenzgrundlage“, erklärt der Projektleiter der Tryg-Stiftung, René Højer.

Derzeit achtet die Reichspolizei verstärkt auf alkoholisierte Fahrer. „Insbesondere an den typischen Folgetagen der Weihnachtsfeiern wird kontrolliert. Aber natürlich auch am Abend – also lieber das Auto stehen lassen“, betont Christian Berthelsen, Beamter beim nationalen Verkehrszentrum der Reichspolizei.


 

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