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Risiko Alufolie – richtiger Umgang und Alternativen

Risiko Alufolie – richtiger Umgang und Alternativen

Risiko Alufolie – richtiger Umgang und Alternativen

shz.de/Malin Lindenberg
Apenrade/Aabenraa
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Foto: dpa (Symbolfoto)

Dass Alufolie ein gewisses Gesundheitsrisiko mit sich bringt, hört man immer wieder. Komplett verzichten muss man auf die Verpackung allerdings nicht. Tipps für die richtige Verwendung.

Ob Fisch auf dem Grill, Kartoffeln im Ofen oder das Brot für Mittagspause - Alufolie kommt im häuslichen Gebrauch häufig zum Einsatz. In manchen Fällen wird sie jedoch übermäßig und allzu bedenkenlos verwendet. Denn durch verschiedene Lebensmittel, wie zum Beispiel Laugengebäck oder durch Kosmetikprodukte wie Deodorant, gelangt bereits Aluminium in unseren Körper. Gudrun Köster, Expertin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, rät deshalb: „Eine zusätzliche Belastung mit Aluminium sollten Verbraucher vermeiden, denn zu viel Aluminium im Körper kann das Nervensystem schädigen. Alufolie ist deshalb mit Vorsicht zu verwenden.“ Einige Wissenschaftler gehen sogar noch einen Schritt weiter und vermuten, dass Aluminium gesundheitliche Schäden, wie Demenz, fördern kann.

Kurz und bündig - Alternativen zur Alufolie:

  • Für kalte Snacks wie belegtes Brot oder geschnittenes Obst können wiederverwendbare Brotdosen (im besten Fall sind diese BPA-frei) oder Gläser mit verwendet werden.
  • Zum Grillen können auch eine Schale aus Edelstahl oder Gemüseblätter statt einer Aluschale dienen.
  • Für den Transport von Lebensmitteln eignen sich auch hervorragend Papiertüten.
  • Zum Aufbewahren oder zum Einfrieren sollten Frischhalte- oder Gefrierdosen herangezogen werden.
  • Falls Folie notwendig ist: Lieber Frischhaltefolie verwenden. Diese ist zwar auch umweltschädlich, schneidet allerdings ökologisch besser ab und birgt weniger gesundheitliche Gefahren.

Bestimmte Lebensmittel sollten nicht in Kontakt kommen

Wichtig ist, dass weder salzige noch saure Flüssigkeiten oder Lebensmittel mit der Folie in Kontakt kommen. Trifft beispielsweise Tomatenmark oder Zitronensaft auf die Alufolie, kann es passieren, dass das Aluminium heraustritt – kleine Metallbestandteile gelangen so in die Lebensmittel und werden mitgegessen. Zwar konnte trotz mehrerer Studien noch immer nicht sicher nachgewiesen werden, welche gesundheitlichen Folgen damit einhergehen, jedoch können Verbraucher das Risiko vermeiden und vorbeugend Alufolie nicht für salz- oder säurehaltige Lebensmittel verwenden.

Ein weiterer Grund für einen sparsameren Umgang mit Alufolie ist übrigens nicht zuletzt die Tatsache, dass bei der Herstellung des Verpackungsmaterials viel Energie verbraucht wird, die die Umwelt unnötig belastet. Und da der Vorteil gegenüber anderen Verpackungsmaterialien in keinem Verhältnis zum Ressourcenverbrauch, der für die Herstellung notwendig ist, steht, sollte Alufolie nicht so ohne Weiteres als Wegwerfprodukt genutzt werden.

Ofenkartoffel mal ohne Alu

In Rezepten für Ofenkartoffeln findet sich häufig der Tipp, die Kartoffel zum Garen in Alufolie einzuwickeln. Greift man zu dieser Methode, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Gericht erst nach dem Entfernen der Folie gesalzen und gewürzt wird. Außerdem kann auch über eine Alternative nachgedacht werden: Ganz ohne Alufolie kann die Kartoffel auch saftig und lecker zubereitet werden. Hierfür halbiert oder viertelt man das Schattengewächs, bestreicht sie mit etwas Öl und so kann sie ohne weiteres auf dem Backblech garen. So kann die Alufolie mal Pause haben.

Aluschale auf dem Grill

Zwar bieten Aluschalen beim Grillen eine einfache Möglichkeit, das Grillgut vorm Auseinanderfallen zu bewahren, jedoch kann auch hier ganz einfach darauf verzichtet werden. Empfindliche Lebensmittel wie Fisch oder Gemüse können auch in leicht vorgegarten Gemüseblättern wie Mangold und Kohl oder in gefettetem Backpapier zubereitet werden. Eine andere Alternative sind Grillschalen aus Edelstahl, die man wiederverwenden kann.

Wer dennoch Aluschalen verwendet, sollte auch hier unbedingt darauf achten, das Gegrillte erst auf dem Teller zu würzen. Vor allem Feta oder anderer Käse in Salzlake hat auf dem Grill nichts in der Alufolie zu suchen. Bei einer Untersuchung einer amtlichen Lebensmittelüberwachung ist vor allem fertig verpackter Grillkäse in Aluschalen aufgefallen. Die geprüften Schalen waren wegen des Salzgehalts sichtbar beschädigt und der enthaltene marinierte Grillkäse wies eine sehr hohe Belastung mit Aluminium auf.

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