Thema des Monats: Urlaub in der Region
Schnorchelspaß in Dänemark
Schnorchelspaß in Dänemark
Schnorchelspaß in Dänemark

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Nicht umsonst wird das Meer „die letzte Wildnis“ genannt. Es gibt viel zu sehen unter der Oberfläche – sogar in Dänemark – sagen sowohl der Vorsitzende des Tauchverbandes als auch der Leiter des Öresund-Aquariums.
Viele Menschen assoziieren Schnorcheln mit azurblauem Meer und warmen Ländern.
In diesem Jahr machen jedoch viele Urlaub in heimischen Gefilden – und können entdecken, dass der Schnorchel deshalb längst nicht ins Regal gestellt werden muss.
„Man kann direkt hier zu Hause einige erstaunliche Erfahrungen machen. Das will ich ganz dick unterstreichen!“, sagt Jesper Risløv, Vorsitzender des dänischen Tauchsportverbandes.
Dänische Gewässer haben auch Exotik zu bieten
Dieselbe Botschaft kommt auch von Jens Peder Jeppesen, Biologe und Aquarienmanager am Øresund Aquarium, das zur Universität Kopenhagen gehört.
„Man kann sogar einige größere und exotischere Fische sehen, als die meisten Leute erwarten würden“, sagt er und nennt als Beispiel den Sägefleck-Lippfisch.
Er zeichnet sich durch seine schönen Streifen auf der Kehle aus, die in Grün, Rot und Blau wechseln.
„Es ist ein wahnsinnig schöner Fisch, der die prächtigsten Farben hat“, sagt Jeppesen.

Inspiration für den Tauchurlaub
- Øresundsakvariet.ku.dk – hier gibt es Informationen über die verschiedenen Arten.
- Snorkling.dk – ehrenamtlich betriebene Webseite, auf der es Inspiration für dänische Schnorchelspots gibt.
- Friluftsrådets Webseite – Tipps für alle, die beim Tauchen die Natur entdecken wollen.
- Naturstyrelsens Webseite und udinaturen.dk – mit dem Suchbegriff „snorkling“ finden sich einige Ausflugstipps.
- VisitDenmark – mit den Suchbegriffen „Schnorcheln“ und „Tauchen“ finden sich hier zahlreiche deutschsprachige Tipps.
Quelle: Übersicht von „Ritzau“

Auch im flachen Wasser gibt es viel zu sehen
Ein weiterer Mythos ist, dass die schönsten Erlebnisse in großen Tiefen und an verlassenen Orten stattfinden.
„Ich hatte einen fantastischen Tauchgang im Amager Strandpark, wo die Sonne einfiel und alles wie eine reine Mondlandschaft unter der Oberfläche aussehen ließ. Und das Ganze bei einem halben Meter Wassertiefe“, sagt Jesper Risløv.
In flacherem Wasser kann man zum Beispiel Petermännchen sehen, ergänzt Jeppesen.
Die Fische sind giftig, wenn man auf ihre Stacheln tritt, aber wer schnorchelt und Abstand hält, wird nicht angegriffen.
„Es ist ein atemberaubend schöner Fisch, der auf den trübsten Sandböden gefunden werden kann. Und im Moment haben wir eine Petermäcnnchen-Invasion, es gibt also reichlich Gelegenheit, sie zu sehen“, erklärt der Aquarienleiter.
„Billiger Trick“ hilft, Fische anzulocken
Wer Glück hat, bekommt auch Glattbutt oder Steinbutt zu sehen, die echte Klopper werden können.
Der größte, der hierzulande gefangen wurde, hatte einen Durchmesser von etwa einem Meter. Wegen seiner Größe hat der Steinbutt auch den Spitznamen „Lokumsbræt“ (Klodeckel) bekommen, erklärt Jens Peder Jeppesen.
Und sollte dort, wo getaucht wird, nichts zu sehen sein rät er zu einem „billigen Trick“.
Einfach ein paar Muscheln von zu Hause mitbringen, oder vor Ort sammeln. Die zerkleinern und neben einen Stein unter Wasser legen.
„Schwupps ist allerlei Leben zu sehen, denn die Fische kommen zum Fressen“, sagt Jeppesen.

Sicherheit geht vor: Das sollte beachtet werden
Wer sich in flacherem Wasser aufhält, berücksichtigt auch einen weiteren wichtigen Aspekt: die Sicherheit.
Die Lebensrettungsstiftung Trygfondens Kystlivredning rät, immer mit einem Partner zu schwimmen, sich für andere Wasserbenutzer sichtbar zu machen und am Ufer entlang - und nicht vom Ufer weg - zu schwimmen.
Jesper Risløv sieht das auch so: „Als neuer Schnorchler hat man normalerweise viel zu tun, um Wasser aus seinem Schnorchel zu halten und seine beschlagene Brille zu kontrollieren. Man sollte also in einem definierten Bereich bleiben, denn man kann leicht abdriften, ohne es zu merken“, sagt er.
Zu guter Letzt sollte das heimische Klima bedacht werden.
Also: Darauf achten, keinen Sonnenbrand auf dem Rücken zu bekommen und den Rest des Körpers nicht zu stark zu kühlen, rät Jesper Risløv.
Damit ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es losgeht: „Ich habe meinen Eltern einmal eine Taucherbrille geschenkt. Seitdem badet meine Mutter immer mit ihren Badeschuhen, weil man sich bewusst wird, wie viel direkt um die Füße herum passiert“, sagt Risløv.