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Warum die SG Flensburg-Handewitt Zuversicht aus Island mitbringt

Warum die SG Flensburg-Handewitt Zuversicht aus Island mitbringt

Warum die SG Zuversicht aus Island mitbringt

Jannik Schappert/shz.de
Flensburg
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Mads Mensah (re.) zeigte ansteigende Form. Foto: Ingrid Anderson-Jensen/shz.de

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Der Handball-Bundesligist zeigte sich im dritten Spiel der European-League-Vorrunde im Angriff von einer besseren Seite als zuletzt.

Da musste selbst der sonst eher ernst dreinschauende Teitur Einarsson lächeln. „Es war ein geiles Spiel“, sagte der Isländer in Diensten der SG Flensburg-Handewitt über den 37:32 (18:16)-Erfolg des Handball-Bundesligisten bei Valur Reykjavik.

Drei Siege in drei Vorrundenspielen – das Fundament für den Achtelfinaleinzug in der European League ist gelegt. Das Fernziel der SG in dem internationalen Wettbewerb ist das Final Four am 27./28. Mai – an deren Austragung die SG interessiert ist.

In seiner Heimat war Einarsson vor den Augen seiner Familie und vieler Freunde mit sieben Toren bester Flensburger Werfer. „Man hat den Energie-Booster für ihn gespürt“, sagte Trainer Maik Machulla. Wichtiger als die eigene starke Angriffsleistung war für Einarsson die Reaktion auf den Punktverlust bei der MT Melsungen (25:25). „Sonntag da, Montag die Reise nach Island, Dienstag wieder ein Spiel – dann ist es schwer gegen einen Gegner, der so viel läuft“, meinte der 24-Jährige.

Die SG hatte in der Deckung ihre liebe Mühe mit den kleinen, sehr flinken Hausherren, allen voran mit den Brüdern Benedikt und Arnor Oskarsson. Mit Benedikt Oskarsson geriet Benjamin Buric nach Spielschluss aneinander, weil dieser aus Sicht des SG-Keepers zu oft knapp am Kopf vorbeigezielt hatte. Buric musste von seinen Teamkollegen zurückgehalten werden.

Angriffsleistung und Souveränität erzeugen Zuversicht

Positiv stimmten die Variabilität, Zielstrebigkeit und Konsequenz im Angriff. „Das war 60 Minuten strukturiert. Mads Mensah hat es gut gesteuert“, analysierte Machulla. Mensah präsentierte sich im Vergleich zu den vorherigen Spielen stark verbessert und strahlte diesmal auch Torgefahr aus. Durchbrüche gehörten auf Island ebenso zum SG-Repertoire wie Distanzwürfe, Kreisanspiele oder Abschlüsse von den Außenpositionen.

Ärgerliche Fehler bleiben

Ein Störfaktor waren hier und da jedoch erneut haarsträubende Fehler – wie etwa 16 Sekunden vor der Pause von Lasse Möller, der den Ball bei verwaistem Flensburger Tor ins Aus warf, was Reykjavik umgehend mit einem Treffer aus der eigenen Hälfte bestrafte.

Insgesamt behielt die SG aber auch in kniffligen Phasen jederzeit die Kontrolle, „obwohl uns der Gegner mit viel Energie und der fantastischen Atmosphäre unter Druck gesetzt hat“, so Coach Machulla. 1700 Zuschauer, darunter einige Schlachtenbummler aus Flensburg, sorgten 60 Minuten lang für ohrenbetäubenden Lärm.

Lange Rückreise endet erst Mittwochabend

Was auf dem Papier ein Pflichtsieg war, brachte Zuversicht ins SG-Team, das am Mittwochnachmittag in Kopenhagen landete und mit dem Bus erst abends in Flensburg ankam. Am Donnerstag haben Kapitän Johannes Golla und Co. frei, Freitag beginnt die Vorbereitung auf das Bundesliga-Duell mit dem TVB Stuttgart am Sonntag (16.05 Uhr). Es ist das erste von acht Spielen bis Heiligabend – ein strammes Programm für die SG-Profis.

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