Bildung

„Überforderte Vertretungslehrkräfte in SH: Frühstarter keine Säule für das System Schule“

Frühstarter keine Säule für das System Schule

Frühstarter keine Säule für das System Schule

Frank Jung/shz.de
Flensburg
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Schulunterricht braucht Vorbereitung. Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

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Das Bildungsministerium darf der Überforderung nicht fertig ausgebildeter Vertretungslehrkräfte an Schulen in Schleswig-Holstein nicht länger tatenlos zusehen. Die Datenlage dazu zu klären, wäre das Mindeste, meint unser Autor.

Wie Jugendlichen etwas beibringen, wenn man selbst noch mitten in der Ausbildung als Lehrer steckt? Dass es dann gewaltig ruckelt, kann man sich ausmalen, auch ohne in der Klasse dabei zu sein. Das kann nur eine Krücke für den Notfall sein, damit nicht noch mehr Unterricht ausfällt. Zu einer festen Säule des Systems Schule aber darf diese Verlegenheitslösung nicht werden. Doch genau das passiert gerade. Auch mangelnde Kompetenz und Sicherheit eines Teils des Personals tragen zum Absturz von Schülerleistungen bei, wie ihn der IQB-Bildungstrend gerade offenbart hat. Deshalb ist es höchste Zeit, dass eine kompetente Stimme den Finger in die Wunde legt.

Das Bildungsministerium scheint es bitter nötig zu haben, wachgerüttelt zu werden. Dass es angeblich noch nicht mal weiß, wie viele Leute parallel zum Studium in Schulen unterrichten, macht sprachlos. Wer so grundlegende Daten nicht kennt, erkennt das Ausmaß einer Dramatik gar nicht erst. Und will es offenbar auch nicht. Das nennt man Realitätsverweigerung.

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