Kolumne

„Tschüss Borowski – warum der Tatort künftig in Flensburg spielen sollte“

Tschüss Borowski – warum der Tatort künftig in Flensburg spielen sollte

Warum der Tatort künftig in Flensburg spielen sollte

Mira Nagar/shz.de
Flensburg
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Axel Milberg ermittelt 2025 zum letzten Mal als Tatort-Kommissar Klaus Borowski. Foto: Thorsten Jander/shz.de

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Axel Milberg quittiert seinen Dienst als Kieler TV-Kommissar. Gelegenheit für einen Tatort-Neustart an einer schöneren Förde.

Der Fördeschnack ist eine wöchentliche Rubrik, die Themen rund um Flensburg aufgreift. In dieser werden aktuelle Ereignisse und Probleme glossierend kommentiert.

Ein oller Volvo, wortkarge Kauzigkeit und geografisch unnötige Fahrten an der Kiellinie entlang: So kannte und liebte man Klaus Borowski, der mit dem Charme eines Wallanders dem Tatort seine norddeutsche Prägung gab. Der letzte Krimi mit Schauspieler Axel Milberg ist in Sicht – und so ergibt sich die Möglichkeit, die Karten beziehungsweise Drehbücher neu zu mischen. Mit Kommissarin Mila Sahin (Almila Bagriacik) wird schon einmal der Sidekick zur Hauptfigur – jünger und weiblicher. Doch es gibt noch weiteres Erfrischungs-Potenzial.

In erster Linie könnte das ein neuer Ort sein. Kiel schön und gut, aber der Tatort braucht einfach mal eine neue Kulisse. In Schleswig hat Borowski schon ermittelt und die nächste Spur führt ihn nach Wacken. Auch die Tatort-Macher zieht es offenbar heraus aus der Landeshauptstadt mit ihrer, nun ja, überschaubaren Auswahl an filmreifen Kulissen. Was wäre da geeigneter als das Revier an der Flensburger Förde, bei dem es für Fahrten über Schiffbrücke oder Hafendamm, durch Wassersleben oder Richtung Glücksburg eine ganze Auswahl an maritimen Kulissen gibt.

Doch auch in Sachen Spannung kann Flensburg noch einen drauflegen: Ein Tiefseekrimi im Wrack der Inger Klit, Ganoven, die sich per SUP über die Grenze hinweg aus dem Staub machen, eine Horror-Spuk-Geschichte in der Klinik-Ost oder eine rasante Verfolgungsjagd in Schrittgeschwindigkeit in der Fairness-Zone an der Hafenspitze. Es gibt eben Orte, da möchte man gerne als Statist über dem Wildschweinzaun hängen.

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