Einsatz im Hochwassergebiet

Trümmer und Schlamm – Tornados aus Jagel helfen mit Luftbildern von der Ahr

Trümmer und Schlamm – Tornados aus Jagel helfen mit Luftbildern von der Ahr

Tornados aus Jagel helfen mit Luftbildern von der Ahr

SHZ
Jagel
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Zerstörte Straßen und Bahnschienen sind auf den Fotos zu erkennen, die die beiden Tornados entlang der Ahr gemacht haben. Foto: Luftwaffe/shz.de

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Zwei Tornados aus Jagel machen Fotos vom Hochwassergebiet. Die Aufnahmen werden zu einer hochauflösenden Karte zusammengesetzt. Diese soll die Organisation der Hilfe vor Ort erleichtern.

Eine Schneise der Verwüstung zieht sich entlang des Flusses Ahr in Rheinland-Pfalz. Das Flussbett ist um ein Fünf- bis Sechsfaches breiter als normal. Überall liegen weiße Trümmer. „Kasi“, Pilot vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ in Jagel, schildert bedrückende Zustände. Zusammen mit einem weiteren Piloten und zwei Waffensystemoffizieren ist er mit zwei Recce-Tornados ins Krisengebiet geflogen, um Luftaufnahmen von der Verwüstung zu machen, die die Wassermassen hinterlassen haben.


Aufnahmen sollen Helfer vor Ort unterstützen

Zum ersten Mal flogen am Mittwoch zwei Tornados aus Jagel ins Hochwassergebiet. Die Aufnahmen sollen helfen, die Einsätze der Helfer vor Ort zu organisieren.

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Die beiden Flugzeuge sind mit sogenannten Aufklärungsbehältern ausgestattet. Die Module können am Fliegerhorst programmiert werden und machen dann im Flug selbstständig zahlreiche Fotos.


„Es sieht aus, als ob der Ort durchgeschnitten wurde“, berichtet „Kasi“ von seinen Eindrücken. „Erst sieht man Häuser und Straßen, dann kommt ein Schnitt und dann sind nur noch Brocken zu sehen.“ Die Wassermassen haben Häuser, Straßen und Bahnschienen mitgerissen. Zurückgeblieben sind Trümmer – „fast bis runter zum Rhein“.

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Signifikante Schäden

Fünfmal haben die beiden Tornados das Gebiet in verschiedenen Höhen zwischen 4500 und 9500 Fuß, umgerechnet also 1,4 bis 2,9 Kilometer, überquert und dabei neben einfachen Aufnahmen auch Infrarotbilder gemacht. Insgesamt waren sie dafür gut zwei Stunden unterwegs. „Die Schäden sind signifikant“, berichtet „Kasi“.


Gut zwei Stunden waren die beiden Tornados unterwegs, haben den Verlauf der Ahr auf etwa 40 Kilometern abgeflogen und dabei hunderte, wenn nicht gar tausende Fotos vom Krisengebiet gemacht.

Sehr detaillierte Aufnahmen

In Jagel wurden die Fotos zu einem Mosaik zusammengesetzt, sodass eine hochauflösende Karte entstanden ist, erklärt Presseoffizier Oberstleutnant Falk Stoetzel. „Die Aufnahmen sind sehr detailliert. Man kann einzelne Gebäudeteile und Menschen erkennen.“


Die Fotos werden in Jagel ausgewertet und dann an die Kräfte im Hochwassergebiet weitergeleitet. Auf diese Weise können die Trupps vor Ort ihre Einsätze organisieren. „Vorplanung ist wichtig, um Hilfeleistungen zu koordinieren“, betont Stoetzel. Um den Menschen vor Ort effektiv helfen zu können, müssen die Helfer auf alles vorbereitet sein. Die Aufnahmen der Tornados aus Jagel sollen ihnen dabei helfen.

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