Dass die Umsatzrückgänge 2021 gegenüber Vor-Corona-Zeiten glimpflich waren, belegt, wie richtig – wenn auch damals nicht ohne Risiko – Schleswig-Holsteins bundesweit einmaliges Projekt mit touristischen Modellregionen war. Während Deutschland für Urlaub sonst noch geschlossen hatte, waren hier unter Auflagen Ferien schon möglich. Alle anderen Bundesländer haben deshalb touristisch auch schlechtere Jahreszahlen verbucht.

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Jeder Euro im Tourismus sichert Beschäftigung

Wenn die Umsätze sogar noch etwas weniger eingebrochen sind als die Zahl Übernachtungen, ist das volkswirtschaftlich eine gute Nachricht. Jeder in dem Gewerbe eingenommene Euro zahlt auf das Steueraufkommen und die Sicherung von Beschäftigung ein. Aus Kundensicht hingegen – und es machen auch nicht wenige Schleswig-Holsteiner im eigenen Bundesland Urlaub – ist die Botschaft weniger rosig.

Für die Preise muss die Leistung stimmen

In ihr stecken nämlich auch höhere Preise. Tourismusforscher haben bereits davor gewarnt, dass gerade Schleswig-Holstein mit seinen beliebten Küsten im vergangenen Jahr zum Überdrehen der Preisschraube geneigt hat. Der Gast muss schon auch den Eindruck haben, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis die Rechnung rechtfertigt. Das forsche Vorpreschen kann sich schnell rächen, zumal jetzt durch den Ukraine-Krieg – diesmal nachvollziehbare – Verteuerungen hinzukommen werden. Denn gleichzeitig steigt jetzt wieder der Wettbewerb mit ausländischen Zielen. Ob es für SH touristisch solide weitergeht, ist nicht sicher.