Staus in Schleswig-Holstein

Theodor-Heuss-Ring in Kiel ist staureichste Strecke Deutschlands

Theodor-Heuss-Ring in Kiel ist staureichste Strecke Deutschlands

Staureichste Strecke Deutschlands in Kiel

SHZ
Kiel
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Im Schnitt 27 Stunden verbrachten Autofahrer auf dem Theodor-Heuss-Ring in Kiel im Stau. Foto: imago images/penofoto/shz.de

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Trotz des Stau-Hotspots schafft es die Landeshauptstadt im Schleswig-Holstein-Vergleich nur auf Platz vier. Spitzenreiter ist Lübeck.

Der Kieler Theodor-Heuss-Ring ist die staureichste Strecke Deutschlands. 27 Stunden haben Autofahrer im Jahr 2021 im Schnitt auf dem Ring verbracht. Damit ist dieser Teil Kiels genauso dicht befahren, wie der mittleren Ring in München. Kurios an der Erhebung. Im Vergleich der schleswig-holsteinischen Städte landet Kiel trotz des Hotspots nur auf Rang vier.

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Das geht aus einer Erhebung des Anbieters von Verkehrsanalysen Inrix hervor. zwar hat die Landeshauptstadt mit dem Heuss-Ring den Stau-Hotspot schlechthin, aber auf die ganze Stadt gesehen haben Autofahrer lediglich 22 Stunden im Stau verloren. In München waren es 79.

Lübeck auf Platz 1

Kiel ist nicht einmal in Schleswig-Holstein die staureichste Stadt. Diesen Titel trägt die Hansestadt Lübeck mit 38 Stunden.

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Auch die Flensburger sind staugewöhnt. Mit 27 Stunden, die Autofahrer hier im Schnitt im Stau verbringen, liegt die Fördestadt auf Platz zwei der Städte aus Schleswig-Holstein. Auch Husum hat es in die Inrix-Studie geschafft. Hier stehen Autofahrer im Schnitt 24 Stunden im Jahr.

Erst auf Rang vier folgt dann erst die Landeshauptstadt mit 22 Stunden. Weitere Städte aus dem Norden wurden nicht in die Studie aufgenommen.

Stau auf der ganzen Welt

Im Vergleich zu den Metropolen Europas fließt der Verkehr in Schleswig-Holstein jedoch flüssig. So würde man in London jährlich 148 Stunden im Stau stehen. In Paris sind es 140 und in Brüssel 134.

Die staureichste Stadt Deutschlands ist München. Auf Rang drei mit 47 Stunden Stillstand liegt Hamburg.

Die Methodik

Die Erhebung identifizierte und bewertete nach Inrix-Angaben in diesem Jahr Stau- und Mobilitätstrends in mehr als 1000 Städten in 50 Ländern. Das Unternehmen betrachtet für seine Erhebung typische Pendlerstrecken in den untersuchten Städten und berechnet, wie viel Zeit Autofahrer dort durch Staus verlieren.

Das Unternehmen verkauft Verkehrsanalysen und Dienstleistungen für vernetzte Autos an Verwaltungen und Unternehmen. Je größer die Stau-Probleme erscheinen, desto besser sind seine Geschäftsaussichten.

Autofahrer sparen Geld

Die Corona-Pandemie hat der Studie zufolge nur noch wenig Einfluss auf die Staus. Seien Fahrten in die Innenstadt kurz nach Beginn der Pandemie im April 2020 noch um teilweise 60 Prozent eingebrochen, habe das Minus im Oktober 2021 kurz vor der vierten Corona-Welle nur noch bei etwa fünf Prozent gelegen.

Mit der seit dem 24. November geltenden Homeoffice-Pflicht und weiteren Corona-Maßnahmen im Zuge der steigenden Infektionszahlen in Deutschland sei jedoch wieder mit einem leichten Rückgang des Verkehrsaufkommens zu rechnen.

Gleichzeitig hätten die Autofahrer in Deutschland im Jahr 2021 im Schnitt 371 Euro dadurch verloren, dass sie im Stau stünden. Im Jahr 2019 waren es noch 408 Euro, die für Benzin und Wartung am Fahrzeug eingerechnet werden mussten.

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