Energiekosten erhöhen sich

Die Strompreise steigen auch im Norden weiter an

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SHZ
Kiel
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Die Strompreise erhöhen sich bei manchen Anbietern schon in diesem Monat. Foto: Jens Büttner / dpa / Symbolbild

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Trotz einer Deckelung der EEG-Umlage zahlt der Durchschnitts-Haushalt monatlich 37 Euro beim Strom drauf. Auch die Inflationsrate nähert sich der Vier-Prozent-Marke.

Die Verbraucherpreise sind im Juli durch die Decke gegangen. Die Inflationsrate nähert sich der Vier-Prozent-Marke. Zuletzt haben die Deutschen so etwas vor 13 Jahren erlebt. Preistreiber ist unter anderem der Strom. Gegenüber dem Juli 2020 kletterten die Preise an der Leipziger Strombörse zuletzt auf das Dreifache. „Angesichts steigender Großhandelspreise ist davon auszugehen, dass im Herbst eine weitere Welle von Erhöhungen auf die Haushalte zukommt“, warnt Thorsten Storck, Energieexperte beim Vergleichsportal Verivox.

Einige Stromanbieter erhöhen sofort

Einige Stromanbieter haben bereits für den 1. August eine Preiserhöhung angekündigt – darunter Vattenfall in Hamburg. Dabei ist der Strompreis für einen Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4000 kWh seit Jahresbeginn um 3,2 Prozent gestiegen. „Im Januar 2021 lag er bei 1171 Euro, im Juli sind es 1208 Euro“, rechnet Stock vor. Am teuersten ist es in Hamburg. Hier liegen die Kosten bei stolzen 1264 Euro. Im Vergleich zum günstigsten Bundesland Bremen mit durchschnittlich 1120 Euro sind das 13 Prozent mehr. Auf den Plätzen der teuersten Bundesländer folgen Baden-Württemberg mit 1252 Euro und Schleswig-Holstein mit 1234 Euro.

Auch interessant: Strom ist auf dem Land häufig teurer als in der Stadt

Zwar wurde die EEG-Umlage, die knapp ein Viertel des Strompreises ausmacht, auf 6,5 Cent pro kWh gedeckelt. Doch diese Entlastung ist bei den Haushalten nicht angekommen. Im Gegenteil: „Es ist mehr als ärgerlich, dass die Umlagensenkung umgehend von den Konzernen wieder abgefangen wird und so das hohe Niveau des Strompreises für Verbraucher nach wie vor bestehen bleibt – oder sogar noch steigt“, kritisiert Sascha Beetz, Energiereferent bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. „Eine gerechte Verteilung der Kosten der Energiewende sieht definitiv anders aus“.

Auch Auswirkungen für Besitzer von E-Autos

Das bekommen derzeit schon Besitzer von E-Autos zu spüren: Seit Sonntag kostet der „Saft“ beim Ladestromanbieter EWE Go fünf Cent pro Kilowattstunde mehr. Bereits zuvor hatte EnBW die Autostrom-Preise im Schnitt um 7,7 Cent/kWh auf jetzt 45 Cent an Gleichstrom (AC)-Ladesäulen und auf 55 Cent an DC-Schnelllader angehoben.


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