Energiekrise

Strom sparen: Ab 23 Uhr wird es dunkel auf den Straßen von Norderbrarup

Energiekrise: Ab 23 Uhr wird es dunkel in Norderbrarup

Energiekrise: Ab 23 Uhr wird es dunkel in Norderbrarup

Doris Ambrosius/shz.de
Norderbrarup
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Während in Süderbrarup noch diskutiert wird, ob zumindest die alten 100-Watt-Leuchten abgeschaltet werden könnten, will Norderbrarup seine Straßenlaternen tatsächlich noch früher ausschalten als bisher und dabei ordentlich Strom sparen.

Der Energiekrise geschuldet, hat die Gemeinde Norderbrarup einstimmig beschlossen, die Straßenbeleuchtung ab sofort noch früher auszuschalten, als es bisher bei der gewohnten Nachtabschaltung geschieht. Künftig soll es montags bis freitags zwischen 23 und 6 Uhr sowie samstags und sonntags zwischen 0.30 und sechs Uhr dunkel auf den Straßen von Norderbrarup werden.

Sicherheitsgefühl oder Energiesparen?

„Ich bin geteilter Meinung“, sagt Bürgermeister Peter Clausen (KWN), „da es gegen die gebotene Sicherheit der Bürger geht.“ Letztlich habe er aber der einhelligen Meinung zugestimmt, wegen der Energie- und Kostenersparnis. Gemeindevertreter Uwe Petersen (BfN) ist überzeugt, dass man das ruhig probieren könne. „Man kann sich doch auch eine Lampe mitnehmen“, meint er und fügt hinzu, dass die meisten auch einen Bewegungsmelder am Haus hätten.

Sparpotenzial von 25 Prozent

Es geht um 140 Lampen in Norderbrarup, wovon 20 noch alt sind. Alle anderen seien bereits auf LED umgerüstet, erklärt der Bürgermeister. Die Nachtabschaltung begann vorher erst um 0.30 Uhr, somit werden in der Woche 14,5 und am Wochenende 2 Stunden eingespart. „Das sammelt sich schon ganz schön zusammen“, fasst Clausen zusammen, „und im Durchschnitt können wir mindestens 25 Prozent, das heißt über 3.250 Kilowattstunden, einsparen.“

Auch die Bürger sind geteilter Meinung

Hilda Petersen (94) findet es gut und richtig, Energie einzusparen. „Das müssen wir nun alle“, sagt sie, „und ich gehe ja so spät gar nicht mehr raus. Und wenn doch, dann bringt mich mein Sohn.“ Trotzdem ist sie geteilter Meinung wegen der Sicherheit. „Das ist ja nicht so einfach zu sagen, ob dann plötzlich mehr Einbrecher kämen“, sagt sie. Sie habe da doch etwas Angst, „insofern habe ich bislang schon eher für die Helligkeit plädiert.“ Barbara Schüssler (61) hat mehrere Bewegungsmelder am Haus und fasst zusammen: „Wenn Energiesparen so einfach klappt, dann ist das doch super!“

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