Energiekrise

Stadtwerke: So viel könnte Fernwärme die Flensburger im Januar kosten

Stadtwerke Flensburg: So teuer könnte Fernwärme werden

Stadtwerke Flensburg: So teuer könnte Fernwärme werden

Ove Jensen/shz.de
Flensburg
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Heizung runterdrehen? Ab Januar dürfte das noch wichtiger werden. Foto: www.imago-images.de

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Dass es teurer wird, ist klar. Aber um wie viel? Bisher hatten sich die Stadtwerke Flensburg mit Prognosen zum Fernwärmepreis 2023 zurückgehalten.

Zum 1. Januar 2023 wird das Heizen in Flensburg deutlich teurer. Das haben die Stadtwerke bereits im Juli angekündigt, als sie an alle Hausbesitzer eine neue Formel zur Berechnung des Fernwärme-Preises verschickten.

Aber wie dramatisch fällt die Preissteigerung aus? Bei dieser Frage hielt sich das städtische Unternehmen bisher zurück.

Jetzt ist erstmals eine Einschätzung der Stadtwerke öffentlich geworden. Nicht vom Unternehmen selbst mitgeteilt, sondern von Thomas Russ, dem Leiter des Fachbereichs Soziales im Rathaus.

Stadtwerke rechnen mit 50 Prozent Preiserhöhung

In einer Mitteilung mit dem Titel „Aktuelle Informationen über die Energieversorgung in Flensburg sowie über soziale Auswirkungen der aktuellen Energiekrise“ schreibt er an die Mitglieder der Ratsversammlung, nach Angaben der Stadtwerke sei ein Anstieg des Fernwärme-Preises „um einen mittleren zweistelligen Prozentwert“ zu erwarten – also um ungefähr 50 Prozent.

Konkretere Aussagen seien „aufgrund der unübersehbaren Markt- und Rechtsentwicklung“ noch nicht möglich.

Anfang November wollen die Stadtwerke die neuen Preise veröffentlichen. Grundlage ist die Entwicklung verschiedener Parameter bis zum 1. Oktober. Gaspreis und Kohlepreis spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Preisentwicklung für CO2-Zertifikate, die Lohnentwicklung in der Energiebranche und die Preise für Investitionsgüter.

Erste Schätzungen, die allerdings von den Stadtwerken nicht kommentiert wurden, deuten darauf hin, dass der Grundpreis (aktuell 560,70 Euro im Jahr) nur vergleichsweise moderat um etwa fünf Prozent steigen dürfte. Der Anstieg beim Arbeitspreis pro Kilowattstunde könnte jedoch deutlich über 50 Prozent liegen.

In Flensburg gilt Anschlusszwang für Fernwärme

Im Sommer hatten manche Beobachter noch damit gerechnet, dass sich der Preis verdoppeln könnte. Allerdings sind die Gaspreise in Europa seither nicht mehr so stark angestiegen wie befürchtet.

Der Preisanstieg bei der Fernwärme betrifft wegen des Anschlusszwangs fast alle Flensburger Haushalte. Hauseigentümer zahlen direkt an die Stadtwerke. Mieter zahlen in der Regel über die Mietnebenkosten.

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