Sommerateliers 2021

Schmuck, Keramik, Malerei – eine Rundreise durch die Werkstätten

Schmuck, Keramik, Malerei – eine Rundreise

Schmuck, Keramik, Malerei – eine Rundreise

SHZ
Süderbrarup
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Ein gemütliches Treffen mit Künstleraustausch im Grünen bei gutem Wetter auf Gut Drült in Stoltebüll, mit dabei Dorsi Doi Germann (v.li.), Michael Marklowsky, Ulli Strempel, Imke Splittgerber, Katja de Vries. Foto: Doris Ambrosius/shz.de

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Das Wochenende um den 14. und 15. August steht ganz im Zeichen der Kunst. Im Kreis Schleswig-Flensburg stellen in 13 Galerien 25 verschiedene Künstler aus.

Ein ganzes Wochenende sich der Kunst widmen zu können, ist für viele Menschen ein Genuss. Am 14. und 15. August ist dies möglich – und zwar an 82 Standorten, verteilt auf 14 Kreise und Städte. Organisiert wird das Wochenende von den künstlerischen Berufsverbänden. Alleine im Kreis Schleswig-Flensburg haben 13 Galerien mit 25 verschiedenen Künstlern ihre Tore geöffnet.

Als Tagesausflug von Standort zu Standort

„Viele Besucher machen einen Tagesausflug daraus und fahren von Standort zu Standort, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad“, berichtet Imke Splittgerber aus Boren von Erfahrungen aus der Vergangenheit. Seit 1973 ist sie Keramikerin und hat an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel studiert. Überwiegend findet man die 72-Jährige auf Messen, auch in England, Österreich oder Italien. Zu Hause geht sie gelegentlich auch mal auf Keramik-Märkte. Neben dem Holzofenbrand ist auch der Rauchbrand eine ihrer Spezialitäten.


„Hierbei liegen die Stücke direkt im Feuer und werden davon gekennzeichnet“, erklärt Imke Splittgerber. „Durch das Hinzufügen von verschiedenen Materialien entstehen die unterschiedlichsten Farben und Texturen.“ Sie bearbeitet diese Kunst frei Hand aus einem Stück Ton, und auch das Polieren erfolgt in altbewährter handwerklicher Technik.


Ulli Strempel und Michael Marklowsky haben nicht nur ihre Werkstatt und ihr Atelier auf Gut Drült in Stoltebüll, sie leben auch dort. Marklowsky ist Diplom-Goldschmied, und sein Talent, Schmuck zu designen, zeigte sich schon in der Kindheit. „Mir gefielen immer schon beim Seeräuberspielen die Schatztruhen am besten, und als ich zu einem Kindergeburtstag ein Set zum Zinngießen geschenkt bekam, war ich schon mittendrin und baute Königs Salomons Schätze nach.“

Am liebsten Gold mit edlen Steinen

In der Pubertät verlor es sich ein wenig, aber dann absolvierte der heute 52-Jährige die Lehre beim Goldschmied. Silber lasse sich gut verarbeiten, es sei ein Brutmaterial, sagt Michael Marklowsky. Bronze und Messing seien sehr speziell, und wohl jeder arbeite gerne mit Gold. „Aber besonders wird es, wenn wertvolle Steine mit ins Spiel kommen“, verrät er und bezeichnet sich selbst als Universalhandwerker.

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Ulli Strempel ist als Malerin und Grafikerin erst später zur Herstellung von Schmuck und individueller Keramik gekommen. Bei ihr findet man auch mal eine halboffene Sardinenbüchse als Kettenanhänger oder außergewöhnliche Schachfiguren. „Zum einen habe ich schon immer gerne plastisch mit Metall gearbeitet, zum anderen war es auch eine Vernunftsentscheidung, berufliche Chancen zu nutzen“, so die 57-Jährige.


Dorsi Doi Germann aus Sörup-Mühlenholz ist Cartoonistin und Grafikerin, malt aber auch, weil es ihr so viel Spaß macht. „Ich bekam schon in der Schule Schwierigkeiten mit den Lehrern, weil ich sie kartooniert habe“, erinnert sie sich und lacht. Die 73-Jährige ist weiterhin Soziologin und Fachbuchautorin und unterrichtet heute noch an der Uni Flensburg. Ihre Fachbücher spicke sie immer mit witzigen Bildern, erzählt sie.

Dosen mit Blattgold, Holz in Kombination mit Linoleum

Ein ganz anderes Material hat es Katja de Vries angetan: Holz. Von der Lehre als Tischlerin hin zur Fachschule für Technik und Gestaltung designt sie feine Holzkunst – zum Beispiel kleine und größere Schmuckkästen oder Dosen, die sie unter anderem mit Blattgold verziert oder andere Gebrauchsgegenstände, bei denen Holz mit Linoleum gemeinsam verarbeitet wird. Von Flensburg, Hamburg bis Lübeck stellt die 53-Jährige aus und hat zu Hause ihre eigene Werkstatt und Galerie.

Weitere Infos zur Routenplanung und erste Einblicke in die Ateliers gibt es unter sommerateliers-sh.de

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