Nach fast sechs Jahren

Saniertes Segelschulschiff „Gorch Fock“ an die Marine übergeben

Segelschulschiff „Gorch Fock“ an die Marine übergeben

Segelschulschiff „Gorch Fock“ an die Marine übergeben

SHZ
Wilhelmshaven/Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Das sanierte Marineschulschiff Gorch Fock wurde nach fast sechsjähriger Sanierung am Donnerstag wieder an die Marine übergeben. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Seit Oktober 2019 hatte die Bremer Lürssen-Werft an dem Großsegler gebaut. Das Schiff wird am kommenden Montag in ihrem Heimathafen Kiel zurückerwartet.

Nach fast sechs Jahren Sanierung hat die deutsche Marine ihr runderneuertes Schulschiff „Gorch Fock“ zurückerhalten. Die Bremer Lürssen-Werft übergab nach eigenen Angaben den Dreimaster am Donnerstag in Wilhelmshaven dem Auftraggeber.

Schulschiff soll am Montag in Kiel einlaufen

Die „Gorch Fock“ sollte noch am späten Nachmittag in die Nordsee auslaufen. Sie wird am kommenden Montag in ihrem Heimathafen Kiel zurückerwartet. Die Marine bildet auf dem Schulschiff ihre Offiziersanwärter- und Anwärterinnen im seemännischen Handwerk aus.

Die Lürssen-Werft hatte seit Oktober 2019 an dem Großsegler gebaut. „Unser Projektteam und alle beteiligten Partnerunternehmen und Unterlieferanten haben es geschafft, einem leeren Stahlkasko in weniger als zwei Jahren wieder Leben einzuhauchen und die „Gorch Fock“ unter Segel zu setzen“, sagte Geschäftsführer Tim Wagner.

Kosten für die Sanierung bei rund 135 Millionen Euro

Die Instandsetzung der 1958 gebauten Bark hatte im Dezember 2015 begonnen. Die Kosten überstiegen rasch die geplanten zehn Millionen Euro und erreichten schließlich 135 Millionen Euro, weil viel mehr erneuert werden musste als erwartet. Zudem gab es finanzielle Unregelmäßigkeiten beim ersten Auftragnehmer – der Elsflether Werft. Sie musste im Februar 2019 Insolvenz anmelden.

Die Instandhaltung des Schulschiffes „Gorch Fock“ wird die öffentliche Hand nach Einschätzung des Bundes der Steuerzahler auch künftig viel Geld kosten. „Künftig werden weitere Millionen Euro für die Intensivpflege hinzukommen. Die Gorch Fock wird die Steuerzahler weiter beschäftigen – und belasten“, sagte Reiner Holznagel, Präsident des Steuerzahlerbundes, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Donnerstag. Demnach seien bei der Marine etwa alle zweieinhalb Jahre vier bis fünf Monate andauernde Checks des Schiffes geplant.

Mehr lesen