Leitartikel

Die Queen, der Glanz und die Pflicht

Die Queen, der Glanz und die Pflicht

Die Queen, der Glanz und die Pflicht

Stefan Hans Kläsener
London/Windsor
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Manjunath Kiran

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Das lange Leben von Elizabeth II. war vor allem eines: sehr diszipliniert und pflichtbewusst. Das ist aus der Mode gekommen, aber ein solches Leben hat seine eigene Schönheit.

Briten sind aus unserer Perspektive ein erstaunliches Volk: Ihr Humor ist legendär, ihr Bewusstsein für merkwürdige Traditionen im Fußball wie in der Bekleidung ausgeprägt, die Küche ist gewöhnungsbedürftig, die Tea-Time wieder so ein spezielles Ding „mit einem Wölkchen Milch“.

Ein bewundernswertes Leben

Und die Queen. Sie war eine monumentale Figur, so zierlich diese Frau auch war. Diese Monumentalität beruhte auf einer Tugend, die aus der Mode gekommen zu sein scheint: Pflichterfüllung. Pflicht klingt nach Anstrengung, nach Disziplin, auch ein wenig nach Spaßfreiheit. Dabei ist ohne Pflichterfüllung keine Verlässlichkeit möglich – nicht in der Familie, nicht im Arbeitsleben, nicht einmal im Straßenverkehr. Pflicht bedeutet, zur gegebenen Zeit das Erwartete zu tun. Das hat Elizabeth mit einer unglaublichen Präzision geleistet.

Das klingt nach einem spröden Leben, aber in Wahrheit hat ein solches Leben eine ganz eigene Schönheit, sogar Glanz. Es ist von einer Ebenmäßigkeit und Harmonie, die sich über den Zeitenverlauf erst herausbildet. Es ist ein bewundernswertes Leben.

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