Corona in Nordfriesland

Pandemie zeigt Folgen: Rot-Weiß Niebüll macht Folgen des Bewegungsmangels für Kinder zum Thema

Pandemie zeigt Folgen: Bewegungsmangel bei Kindern

Pandemie zeigt Folgen: Bewegungsmangel bei Kindern

SHZ
Niebüll
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Beifall gab es für die geehrten Sportler, Trainer und Mannschaften von Rot-Weiß Niebüll. Foto: Arndt Prenzel/shz.de

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Nach zwei Jahren Zwangspause konnten sich die Mitglieder des größten Sportvereins Südtonderns wieder in Präsenz treffen. Vorsitzender Hans Thiesen kritisierte dabei die Politik für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen während der Pandemie.

Das war eine deutliche Demonstration in Rotweiß: Nach zweijähriger Pause trafen sich die Vereinsmitglieder des RW Niebüll im traditionellen Look der Vereinsfarben endlich wieder. „Wir sind wieder da“, freute sich der erste Vorsitzende Hans Thiesen des größten Sportvereins in Südtondern, der die Veranstaltung in der Mensa der Friedrich-Paulsen-Schule flott durchzog. Dabei standen die Folgen der langen Corona-Zeit im Mittelpunkt.

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Mit viel Dynamik ehrte der „Chef“ Sportler, Trainer und Mannschaften der vergangenen zwei Jahre, um dann seinen Geschäfts- und Tätigkeitsbericht vorzulegen. Erfreulich sei die Tatsache, dass die Zahl der Mitglieder und damit die Einnahmen annähernd konstant geblieben sind. Die Finanzen stimmen, der Verein setzt eine halbe Million Euro pro Jahr um.


Die Folgen der Pandemie geißelte der Vorsitzende mit klaren Worten. „Kinder und Jugendliche bewegen sich viel zu wenig. Dabei ist Bewegung elementar.“ Sport verbessere nicht nur die körperliche Konstitution, sondern wirke auch positiv gegen Stress, Aggressionen und Kummer.

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„Die Jüngsten haben viele Entbehrungen erleben müssen: Lockdown, Schulschließungen, Quarantäne, Schließung von Schwimmbädern, Sportanlagen und Spielplätzen.“ Kinder hätten wenig Möglichkeiten gehabt, sich zu treffen, Freundschaften zu schließen und miteinander zu messen.

Kritik am zögerlichen Verhalten der Politik

„Die Politik hat nur zögerlich reagiert“, so Hans Thiesen, „Doch nun zeigen neue Studien, dass Bewegung und Sport ein Schutzfaktor sind. Körperliche Inaktivität fördert einen schweren Krankheitsverlauf laut einer aktuellen US-Studie.“

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Gerade jetzt sei es wichtig, die Folgen von Corona zu überwinden und sich als Verein attraktiv zu präsentieren. „Der Verein benötigt neben Sachkompetenz, frische Ideen und Konzepte, um den Herausforderungen gerecht zu werden.“ Der Vorsitzende dankte neben den Ehrenamtlichen der Stadt, den Sponsoren und den Kommunalpolitikern für die stetige Unterstützung.

Frisches Blut für den Vorstand

Bei den folgenden Wahlen gab es einstimmige Ergebnisse, so dass der alte Vorstand weitermachen kann. Der Blutauffrischung diente eine Neuwahl an der Spitze: hier rückt Gunnar Hinrichsen als zweiter Vertreter des Vorsitzenden auf.

Als genialen Schachzug des Vorsitzenden kann man die Wahl der Vorstands-Volontäre betrachten. Er fragte die im Saal anwesenden Inga Hemsen und Philipp Kattlun direkt, ob sie mitmachen. „Mach mal“, sagte die neue Trainerin unter dem starken Beifall der Anwesenden. Philipp Kattlun nickte nur cool, er hat sich schon als Leiter der neuen Sparte Taekwon-Do einen Namen gemacht.

Konzept für Online-Training

Er leitete während der Corona-Hochzeit auch ein Online-Training an. Die Taekwon-Do-Sportler hatten sich schon vor den Lockerungen zusammengesetzt und ein digitales Konzept ausgearbeitet, um auf Distanz weiter trainieren zu können.

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