Seit Wochen wird die Flensburger Innenstadt jeden Samstag durch sogenannte „Spaziergänger“ lahmgelegt, die unangemeldet gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren.

In einem von Ulf von Fintel (IG Innenstadt), Carsten Braasch (IG Rote Straße), Jens Drews (Flensburger Gilde) und Oberbürgermeisterin Simone Lange unterzeichneten Appell wenden sich Einzelhändler und Stadtverwaltung nun an die Demonstranten.

Die Flensburger Innenstadt halte angemeldete Demonstrationen weiterhin aus. „Was sie nicht aushält, sind stundenlange Zustände, in denen Straßen und Zufahrten gesperrt sind, Demonstrationszüge unangemeldet immer wieder durch die Straßen ziehen und die Behörden die undankbare Aufgabe haben, hier koordinierend einzugreifen“, heißt es.

Da spätestens am Samstagnachmittag viele Straßen im Innenstadtbereich gesperrt sind und größere Polizeiaufgebote die unterschiedlichen Demonstrationen begleiten, meiden viele Kunden einen Besuch in der Einkaufsstraße.

Die Vertreter der Innenstadt und die Stadt Flensburg appellieren „daher an alle Beteiligten, der Innenstadt die Chance zu geben, die sie verdient“.

Erneute „Spaziergänge“ angekündigt

Auch an diesem Samstag sind Demonstrationen in Flensburg angekündigt – angemeldet und unangemeldet. Erneut wird mit erheblichen Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt gerechnet.

„Wir können es nicht hinnehmen, dass Kunden wegbleiben, Umsätze wegbrechen und Existenzen gefährdet werden, insbesondere wenn an den umsatzstärksten Tagen die Innenstadt zu einem unberechenbaren Ort wird, der Gäste und Kunden abschreckt“, so Lange.

Der Flensburger Wirtschaftsbeiratsvorsitzende, Arne Rüstemeier, appelliert derweil an die Kunden, am Samstag die Innenstadt zu besuchen. „Unsere Innenstadt verdient Kundschaft und keine weitere Belastung. Schleswig-Holstein macht sich auf den Weg zurück in die Normalität, dank der vielen Menschen, die zum Impferfolg im Norden beigetragen haben. Mit diesem Wissen kann aus einem Spaziergang ein fröhlicher Einkauf in Flensburgs Einzelhandel werden.“