Milde Winter und trockene, heiße Sommer infolge des Klimawandels schwächen die Bäume im Kreis Pinneberg – und machen sie somit zum Ziel für Borkenkäfer. Davon kann Familie Hamke aus Klein Nordende ein Lied singen. Zahlreiche Bäume waren bei ihnen zuletzt dem Insekt zum Opfer gefallen – darunter Fichten, Lärchen und Kiefern. Auf dem rund 4000 Quadratmeter großen betroffenen Grundstück waren einst auch über 60 Jahre lang Weihnachtsbäume gepflanzt worden.

Nach Befall wächst ein gesunder Mischwald

Um dem Wald neues Leben einzuhauchen, waren daher bereits im Herbst 2022 1800 neue Bäume am Heideweg gesetzt worden. Der Mischwald besteht nun aus Stieleichen, Ebereschen, japanische Lärchen, Roteichen, Birken und der schnell wachsenden Douglasie.

Zusammen mit Bezirksförster Christian Rosenow aus Itzehoe begutachteten Gisela, Helmut und Mirko Hamke jetzt, ob die Bäume gut angewachsen sind. Das Ergebnis: Bisher wächst auf dem Grund von Familie Hamke ein gesunder Mischwald. „Da kommt bisher auch das Wetter mit viel Feuchtigkeit und unter 16 Grad dem Wachstum entgegen. Außerdem mag der Borkenkäfer diese Temperaturen nicht“, erklärt Christian Rosenow von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, der alle kommunalen und privaten Forstbesitzer berät, die keinen eigenen Förster haben. Er betreut auch die Aufforstungen in Klein Nordende.

2022 gab es insgesamt 10 Flächen im Kreis Pinneberg, die durch Förderung von der Landwirtschaftskammer aufgeforstet wurden, davon vier in Klein Nordende. In diesem Jahr wurden im Frühjahr zwei weitere Flächen und im Herbst werden acht weitere Waldstücke aufgeforstet.

8000 Euro für neu gepflanzte Bäume

Für die insgesamt 1800 neu gepflanzten Bäume entstanden Kosten in Höhe von gut 8000 Euro. Ein Teil davon wurden von der Landwirtschaftskammer gefördert. Das abgeholzte Holz wird für Euro-Paletten, Industrie- und Säge-Holz verwendet. Dafür erhielt die Familie Hamke noch rund 1000 Euro. „Unsere Kosten betragen durch die Förderung und dem Gewinn der Abholzung rund 1500 Euro. Das ist uns das aber allemal wert, weil nun ein neuer Mischwald entsteht und wir so auch etwas für den Klimaschutz tun“, sagt Helmut Hamke.

Da es aber mit der Neuanpflanzung nicht getan ist, wird in den nächsten fünf Jahren jeweils zweimal im Jahr die Fläche gepflegt und wenn nötig angepflanzt. Diese Kosten werden zu fast 100 Prozent von der Landwirtschaftskammer übernommen. Im Internet können sich Interessierte über die möglichen Förderungen informieren.

Christian Rosenow: „Wir als Bezirksförster beraten gerne und unterstützen kommunalen und privaten Forstbesitzer bei der Aufforstung.“