Corona-Krise im Norden

Luftfilter für Schulen und Kitas in SH frühestens Ende November

Luftfilter für Schulen und Kitas in SH frühestens Ende November

Luftfilter für Schulen in SH frühestens Ende November

SHZ
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Symbolbild. Foto: Julian Stratenschulte

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Schulen und Kitas können erst ab der zweiten Novemberhälfte mit mobilen Luftfiltern aus dem bundesweiten Förderprogramm rechnen.

Für die Lieferung von bis zu 2800 mobiler Luftfilter an Kitas und Schulen zeichnet sich ein Termin ab der zweiten Novemberhälfte ab. Das haben der Schleswig-Holsteinische Gemeindetag und die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) übereinstimmend mitgeteilt.


Die GMSH hat eine Sammelbestellung vorbereitet, von der die Städte und Gemeinden Gebrauch machen können, aber nicht müssen. „Die allermeisten werden das machen anstatt auf eigene Faust zu ordern“, sagt Gemeindetag-Geschäftsführer Jörg Bülow. „Damit ist man für den Markt interessanter.“ Aus einer Art Warenkorb der GMSH können die Kommunen einige wenige Modelle aussuchen.

Sammelausschreibung soll Zeit sparen

Die Sammelausschreibung soll Zeit sparen und Rechtssicherheit beim Einhalten zahlreicher Regularien bringen, erklärt GMSH-Sprecherin Barbara Müller. Finanziert werden die Geräte nämlich aus einem komplexen Förderprogramm vor allem nach Vorgaben der Bundesregierung. Der Bund zahlt dafür 6,8 Millionen Euro nach Schleswig-Holstein. Das Land übernimmt zusätzliche 3,5 und die Kommunen in Schleswig-Holstein voraussichtlich noch einmal 3,5 Millionen Euro.

In jedem Fall müssen die Kommunen als Schulträger 25 Prozent der Gerätekosten finanzieren. Gleiches gilt für die Kindergärten. Die werden zwar längst nicht alle von Städten oder Gemeinden betrieben; wenn es andere Träger wie etwa die Kirche oder Sozialverbände gibt, werden deren Kitas aber trotzdem von den Kommunen versorgt.

Nur für Räume mit Kindern bis zu elf Jahren

Geld gibt es nur für Räume, in denen sich die Fenster nicht weit für Quer- und Stoßlüften öffnen lassen. Und das auch nur dann, wenn darin nur Kinder bis einschließlich elf Jahren unterrichtet oder betreut werden. Das wird damit begründet, dass die Älteren sich gegen Corona impfen lassen können.

1500 Geräte für Schulen, 1300 für Kindergärten

Nach einer Abfrage des Landes bei Städten und Gemeinden kommen an Schulen 1500 und an Kindergärten 1300 Räume für eine Ausstattung nach den Förderkriterien in Frage. Rabatte erwartet die GMSH trotz der großen Stückzahl „nur in geringem Umfang“. Schließlich sei die Nachfrage bundesweit sehr hoch. „Auf Basis einer unverbindlichen Marktrecherche“ gehe man von einem Stückpreis zwischen 3000 und 4000 Euro aus.

Warum es so lange gedauert hat

Rufe nach der Anschaffung mobiler Luftfilter waren schon zu Beginn des vergangenen Schuljahrs laut geworden. Weil das Umweltbundesamt lange Zweifel an einer ausreichenden Wirksamkeit der Geräte äußerte und wegen der hohen Kosten hat die Politik jedoch erst in diesem Sommer gehandelt.

Unter anderem Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat mehrfach betont, dass Luftfilter allenfalls eine Ergänzung, aber kein Ersatz für Lüften und sonstige Hygienemaßnahmen sein können. Gemeindetag-Chef Jörg Bülow weist auch „auf Folgekosten für Strom und Filterwechsel“ hin. Dafür gibt es aus dem Förderprogramm kein Geld.


Mehr lesen