Coronavirus in Stormarn

Kein Verständnis für Impfverweigerer – Impfungen an Schulen geplant

Kein Verständnis für Impfverweigerer – Impfungen an Schulen geplant

Impfungen an Schulen geplant

SHZ
Bad Oldesloe
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Landrat Dr. Henning Görtz und Andreas Rehberg (hinter ihm) Im Impfzentrum Bad Oldesloe. Foto: Peter Wüst/rtn

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Während die Zahl der Erstimpfungen nur noch langsam steigt, planen Kreis und Land Impfungen an Schulen anzubieten.

Wer weniger Corona-Beschränkungen möchte und einen Weg zurück in das, was als „Normalität“ gesehen wird, muss sich impfen lassen. Das ist die Überzeugung der Stormarner Kreisverwaltung. Denn davon sind nicht nur namhafte und seriöse Virologen überzeugt, sondern auch Stormarns Landrat. Dr. Henning Görtz.

Kein Verständnis für Impfverweigerer

Kein Wenn, kein Aber, keine Einschränkungen oder Verständnis für Impfverweigerer, die dafür keine medizinischen Gründe haben.


„Wir freuen uns über jeden, der zu uns in die Impfzentren kommt. Momentan sinkt die Zahl der Erstimpfungen deutlich. Da muss man ehrlich sein. Das ist kein Fluss, kein Bach, das ist ein Tröpfeln“, sagt Andreas Rehberg, Fachbereich Sicherheit und Gefahrenabwehr in der Kreisverwaltung.

Bad Oldesloe nur noch mit drei von fünf Impflinien

Während die Buchungen für die Zentren in Reinbek und Großhansdorf noch für die nächste Woche ganz gut aussehen, sei man in Bad Oldesloe bereits von fünf auf drei mögliche Impflinien heruntergegangen. Das war im Mai noch unvorstellbar.

An Montagen und Dienstagen finde nur noch bereits gebuchte Termine statt. Von Mittwoch bis Sonntag kann man in allen drei Impfzentren ohne Termine zur Impfung kommen. „Jeder zählt und jeder sollte sich impfen lassen“, appelliert Rehberg. Die Zentren würden Ende September geschlossen – so der aktuelle Plan.


Auch einige der offenen Impfangebote seien nicht gut angenommen worden. Diesbezüglich gab es aber am Mittwoch, 28. Juli, in Ahrensburg einen echten Lichtblick. „Zum offenen Impfen kamen in Ahrensburg itatsächlich mehr Leute als erwartet, sodass wir Personal aus Bad Oldesloe abgezogen haben und als Verstärkung dorthin geschickt“, sagt Rehberg.

65 Prozent in Schleswig-Holstein mit einer Erstimpfung

Die Situation sei insgesamt nicht komplett dramatisch, weil sich in Schleswig-Holstein mit Blick auf die Gesamtbevölkerung bereits knapp 65 Prozent der Bürger mindestens ein Mal impfen lassen. Dazu müsse man in Relation noch die Gruppe der 0- bis 12-Jährigen rausrechnen, denen noch kein Impfangebot gemacht werden könne. Dann seit man laut Rehberg schon bei rund 75 Prozent. Vollständig geimpft sind in Schleswig-Holstein laut dem Robert Koch Institut aktuell schon 52,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.


Doch jetzt werde es etwas zäher, um auf die erhofften 85 oder 90 Prozent zu kommen. Noch nicht sehr gut werde das Impfangebot für die 12- bis 18-Jährigen genutzt. Daher werde der Kreis an seinen Beruflichen Schulen verstärkt für das Impfen werben und auch mobile Impfangebote auf den Weg bringen.

Mobile Impfangebote in Schulen

An anderen Stormarner Schulen werde das Land für mobile Impfangebote für ab 12-Jährige sorgen. Das habe ihm das Land mitgeteilt, sagt Rehberg. Natürlich müssten dann die Eltern oder Erziehungsberechtigten natürlich zustimmen.

„Ab 19. August soll an 250 Standorten im Land durch mobile Impfteams der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein den Schülerinnen und Schülern und allen an Schule Beschäftigten ein Impfangebot gemacht werden“, bestätigte das Bildungsministerium das am Mittwoch, 28. Juli.

Bildungsministerin appelliert an die Erwachsenen

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) stellte auch erneut klar, dass Rücksicht auf die Kinder und das Ermöglichen einen geregelten Schulbetriebs bedeute, dass sich jeder Erwachsene, der es aus medizinischer Sicht könne, impfen lasse. Wer solidarisch mit Kindern und Jugendlichen sei, lasse sich impfen.

Ein wichtiger Part bleibe auch die Information über die Impfungen an sich un der Kampf gegen bewusst gestreute Desinformation und Fake News durch Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker. Die Zahl der überzeugten Impfverweigerer ist als gering einzuschätzen, es gilt daher die Zögerer und falsch Informierten aufzuklären.

Weiterlesen: So können sich Jugendliche in Stormarn impfen lassen

Dabei sollen auch Sprachbarrieren überwunden werden. „In unserer Ausländerbehörde bekommt jeder Besucher entsprechende Informationen mit, wo sie oder er sich impfen lassen kann. Auch in den sozialen Medien haben wir bereits mehrsprachige Informationen verbreiten lassen“, sagt Rehberg.

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