Südschleswig

Kaputte Brücke, Fähre außer Betrieb: Wie man dennoch trocken die Schleiseiten wechselt

Kaputte Brücke, keine Fähre: Wie man über die Schlei kommt

Kaputte Brücke, keine Fähre: Wie man über die Schlei kommt

Rebecca Nordmann/shz.de
Lindaunis
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Die Kappelner Schleibrücke klappt mal mehr, mal weniger verlässlich. Foto: Einar Maschmann/shz.de

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Von der einen Seite der Schlei auf die andere zu gelangen, ist dank Brücken und Fähren kein Problem. Eigentlich. Aber im Zweifel gibt es vielleicht noch eine andere Möglichkeit.

Der „Schlei-Schnack“ ist eine wöchentliche Rubrik, die Themen rund um Kappeln aufgreift. In dieser werden aktuelle Ereignisse und Probleme glossierend kommentiert.

Eins vorweg: Dass die Arnisser Fähre aktuell nicht fährt, hat offenbar gesundheitliche Gründe. Darüber sollte weder spekuliert noch geurteilt, sie sollten einfach akzeptiert werden.

Häufig technische Probleme an der Schleifähre

Dass die Schleifähre als solche derweil bereits seit Jahren als DAS Arnisser Sorgenkind gilt, hat mit defekten Schranken oder einer kaputten Kupplung ausschließlich technische Gründe. Darüber darf man sich Gedanken machen. Vermutlich muss man das sogar, wenn man darauf angewiesen ist, von der einen Seite der Schlei auf die andere zu gelangen.

Zwar gibt es davon mehr Möglichkeiten als nur die Fähre in Arnis – aber wie ist es um deren Funktionsfähigkeit eigentlich bestellt?

An der Kappelner Brücke ist oft Geduld gefragt

Direkt vor der Haustür klappt die Kappelner Klappbrücke mal mehr, mal weniger zuverlässig. Gerade im vergangenen Jahr mussten Autofahrer und Bootsbesitzer gleichermaßen geduldig sein. Und seit vergangenem Winter schiebt Brücke eine recht aufwendige Reparatur vor sich her.

Jüngster Stand: Ende 2023 soll etwas passieren, so lange gilt die Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h auf der Brücke. Dazwischen aber liegt ein Sommer. Und wenn der phasenweise so heiß wird wie 2022, könnte sich das gerade mal 20 Jahre alte Bauwerk erneut als anfällig erweisen – so wie im vergangenen Juli.

Schleibrücke Lindaunis ist Baujahr 1924

In Sachen Brückenschauspiel ist das jedoch nur die Ouvertüre. Etwas weiter Richtung Schleswig wartet die Lindaunisser Schleibrücke. Baujahr 1924, Teile der Brücke sind aber nochmal 32 Jahre älter. Insofern hat sie also durchaus ein bisschen Nachsicht verdient.

Allerdings: Seit Anfang März darf niemand mehr zu Fuß von der einen Seite zur anderen laufen, Autofahrer können sie schon seit geraumer Zeit nicht mehr passieren, müssen stattdessen recht lange Umwege in Kauf nehmen.

Glück im Unglück: Die Fähre Missunde fährt. Zwar ist es die eigentlich bereits ausrangierte „Missunde II“, die seit Mitte Dezember zum Einsatz kommt, nachdem die Fähre mehrere Monate pausieren musste. Aber der Fährbetrieb läuft ohne Einschränkungen.

Von einem Boot aufs andere springen

Bleibt Option 5, um trockenen Fußes die Schleiseiten zu wechseln. Die allerdings greift wirklich nur im Hochsommer, dann aber in der Regel sehr verlässlich: Springen. Von einem Boot aufs andere – glücklicherweise gibt es genug davon in einem Sommer auf der Schlei. So lange bis man dort angekommen ist, wo man hin möchte.

„Boat jumping“ statt „couchsurfing“

Ja, vielleicht muss man ein bisschen gelenkig sein und kann vermutlich auch nicht genauso viel Gepäck mitschleppen wie im Kofferraum eines Autos. Dafür aber gibt es ausreichend Gelegenheit, jede Menge neue Kontakte zu knüpfen.

„Couchsurfing“ ist eh nur was für Großstädter. Hier an der Schlei lernt man die Gastfreundschaft beim „boat jumping“.

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