Bewerbung bei Landesregierung

Hochschule Flensburg hofft auf neuen Studiengang Pflegewissenschaften

Hochschule Flensburg hofft auf neuen Studiengang Pflegewissenschaften

Hochschule Flensburg hofft auf Pflegewissenschaften

SHZ
Flensburg
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Pflegekräfte könnten demnächst vermehrt an Hochschulen ausgebildet werden. Foto: Monkey Business 2 / Imago Images/shz.de

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Die Hochschule Flensburg konkurriert unter anderem mit Kiel, Neumünster und Schleswig um das neue Studienangebot.

Irgendwo in Schleswig-Holstein soll er irgendwann vielleicht kommen: der neue Fachhochschul-Studiengang Pflegewissenschaften. Eine akademische Ausbildung insbesondere für Pflegekräfte an den Krankenhäusern.

Diskutiert wird darüber seit Jahren. Die Signale aus der Landesregierung indes klingen bislang eher verhalten. Erst brauche man genau Bedarfszahlen, heißt es immer wieder.

Unterdessen gibt es gleich mehrere Städte, die lautstark die Werbetrommel für sich als Standort rühren. Die Fachhochschule Kiel sucht nach Kliniken als Praxis-Partner.

In Neumünster hat sich sogar ein Förderverein gegründet. In Schleswig engagiert sich die örtliche SPD-Landtagsabgeordnete Birte Pauls dafür, den Studiengang in ihrem Wahlkreis einzurichten. Was Neumünster und Schleswig gemeinsam haben: Es gibt dort bislang gar keine Hochschule.

Das ist in Flensburg bekanntlich anders. Auch hier macht man sich Hoffnungen auf den neuen Studiengang. Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit hat das Präsidium der Hochschule dem Wissenschaftsministerium in Kiel schon vor längerer Zeit ein entsprechendes Konzept vorgelegt. Das hat Hochschul-Sprecher Torsten Haase jetzt gegenüber shz.de bestätigt.

E-Health-Studiengang als Referenz

„Wir sind auf die Einrichtung dieses Pflegstudienganges vorbereitet“, sagt er und verweist darauf, dass es an der Hochschule bereits thematisch verwandte Studiengänge gibt: den BWL-Studiengang mit Schwerpunkt Krankenhausmanagement und den Masterstudiengang E-Health.

E-Health-Professor Bosco Lehr war es auch, der bereits vor zwei Jahren dafür sorgte, dass im Flensburger Audimax ein europäischer Pflege-Kongress (European Nursing Informatics) stattfand.

40 Absolventen in Lübeck

An der Hochschule sieht man es auch als Vorteil, dass das neue Flensburger Zentralklinikum am Peelwatt nicht weit vom Campus entfernt entstehen soll. Denn die akademische Pflegeausbildung soll nicht nur im Hörsaal stattfinden, sondern auch in zahlreichen Praktika. Außerdem, so Haase: „Wir sehen in Abstimmung mit den beiden großen Flensburger Krankenhäusern und den ambulanten Pflegediensten einen großen Bedarf in diesem Bereich.“

Bundesweit gibt es bereits rund 140 Pflege-Studiengänge, in Schleswig-Holstein aber nur einen einzigen, und zwar in Lübeck. Die jährlich rund 40 Lübecker Absolventen sieht man im Rest des Landes allerdings fast nicht. Sie bleiben nach dem Abschluss überwiegend am Universitätsklinikum in Lübeck oder gehen in Einrichtungen in Hamburg und dem Hamburger Umland.

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