Europäischer Vergleich

Grafik zeigt düsteres Bild: So wenig PCR-Tests macht Deutschland

Grafik zeigt düsteres Bild: So wenig PCR-Tests macht Deutschland

So wenig PCR-Tests macht Deutschland

SHZ
Berlin
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Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor ein PCR-Teströhrchen in den Händen. Foto: dpa/Uwe Anspach/shz.de

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PCR-Tests werden bald rationiert – wie gering die Kapazitäten in Deutschland sind, verdeutlicht der grafische Vergleich mit anderen europäischen Ländern. Besonders Österreich punktet bei der Testrate.

Die PCR-Tests gibt es in Deutschland bald nicht mehr für alle kostenlos – die hohen Corona-Ansteckungszahlen der Omikron-Variante bringen die Labore in Deutschland an ihre Grenzen. Der Vergleich mit anderen europäischen Ländern verdeutlicht, wie schlecht es um die Testinfrastruktur hierzulande steht.

Denn: Die sicheren Labor-Auswertungen müssen priorisiert werden, obwohl in Deutschland so wenige PCR-Tests durchführt werden wie in kaum einem anderen Land im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR).

Testquote in Europa: Deutschland weit abgeschlagen

Unter den 29 Mitgliedern gehört Deutschland zu den Letztplatzierten, wenn es um die Testrate geht. Das besagen aktuelle Zahlen der EU-Behörde ECDC. Nur Rumanien, Ungarn und Polen testen weniger. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl testet Deutschland derzeit 41 Mal weniger als Österreich. Unser Nachbarland ist Spitzenreiter im Vergleich. Die Unterschiede werden in dieser grafischen Darstellung besonders deutlich:

Dass gerade Österreich die PCR-Methode massenhaft einsetzen und das auch bei hohen Infektionszahlen aufrechterhält, ist kein Zufall. Besonders die Hauptstadt Wien hat frühzeitig eine schlanke, digitale und kostenlose Testinfrastruktur aufgebaut und erfolgreich dafür geworben, wie „tagesschau.de” berichtet. Testen wie am Fließband funktioniere hier, alles werde abgearbeitet.

Die Laborkapazitäten seien entsprechend hoch, von 800.000 Tests am Tag beziehungsweise 2,4 Millionen Tests in der Woche ist die Rede. Nach WDR-Angaben funktioniert das auf Basis von sogenannten Pooltests. Zehn Proben werden dabei auf einmal ausgewertet, individuell überprüft werden die Einzelproben erst, falls für einen Zehnerpool ein positives Ergebnis vorliegt. In Deutschland findet dieses Verfahren teilweise in Kitas mit sogenannten Lolli-Pool-PCR-Tests Anwendung.

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