Oberbürgermeisterwahl in Flensburg

Geyer gewinnt gegen Lange: Jetzt muss er liefern

Geyer gewinnt gegen Lange: Jetzt muss er liefern

Geyer gewinnt gegen Lange: Jetzt muss er liefern

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
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Fabian Geyer (parteilos) wird neuer Oberbürgermeister in Flensburg. Foto: Michael Staudt

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Simone Lange ist abgewählt. Nach der Wahl geht es nun so richtig ans Eingemachte: Fabian Geyer wird sich an seinen Worten messen lassen müssen, kommentiert Reporterin Annika Kühl.

Es ist ein eindeutiges Ergebnis: Flensburg hat sich für Fabian Geyer, aber vor allem gegen eine weitere Amtszeit von Simone Lange entschieden. Dieses Ergebnis ist eine deutliche Abwahl. Das Kompetenzgerangel, die bundespolitischen Ambitionen, die Kritik aus der Wirtschaft – all das hat offenbar Spuren hinterlassen und zu einem Vertrauensverlust geführt, der nicht mehr zu heilen war.

Fabian Geyer ist am Zug. Und er dürfte unter Druck stehen, jetzt, wo es eigentlich erst so richtig losgeht. Auch an ihm wird der Wahlkampf nicht spurlos vorübergehen und es sind tiefe Risse entstanden. In der Politik wie in der Bevölkerung.

Wähler mit hohen Erwartungen

Obwohl er im Wahlkampf bemüht war, zu betonen, keine unhaltbaren Wahlversprechen abgeben zu wollen, versprechen sich die Wähler wiederum Einiges von ihm. Seine To-Do-Liste ist demnach umfangreich: Er muss seine viel gepriesene Nähe zur Wirtschaft sinnvoll nutzen, geeignete Gewerbeflächen für expandierende Unternehmen finden, die Innenstadt beleben, Politik und Verwaltung versöhnen, eine gute Nachbarschaft zu den Dänen pflegen und ambitionierte Projekte umsetzen. Und das alles, während der beinharte Alltag mit Schwarzbrot-Arbeit und Krisenmanagement weiterläuft.

Ob ihm das ganz ohne Prioritätenliste gelingen wird, bleibt abzuwarten. Und ob er wirklich, so wie er es sich vorgenommen hat, dem Oberbürgermeisteramt „die Würde“ zurückgebracht hat, werden die Flensburgerinnen und Flensburger in einigen Jahren neu beurteilen müssen.

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