Modellprojekt in Lübeck

Fahrschein für lau, Führerschein weg: Politik will Autofahrer zum Umstieg bewegen

Fahrschein für lau: Politik will Autofahrer zum Umstieg bewegen

Politik will Autofahrer zum Umstieg bewegen

SHZ
Lübeck
Zuletzt aktualisiert um:
Abo-Monatstickets der Preisstufe 2 sollen nach einer Idee der SPD an alle abgeben werden, die im Gegenzug ihre Kfz-Fahrerlaubnis abgeben. Foto: Reinhard Steenbeck/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

500 Lübecker können ein kostenloses ÖPNV-Ticket bekommen, im Gegenzug müssen sie ihren Führerschein abgeben. Die Bürgerschaft entscheidet heute über eine entsprechenden Groko-Antrag.

Die Lübecker Sozialdemokraten wollen den Bürgermeister zu einem Modellversuch bewegen: Mit der Aktion „Fahrschein gegen Führerschein“ will die SPD-Fraktion wissen, ob und wie viele Autofahrer auf den Bus umsteigen würden. Deshalb wurde ein entsprechender Antrag gestellt: „Es sollen in einem ersten Schritt seitens der Hansestadt Lübeck 500 ÖPNV-Jahreskarten (Abo-Monatstickets) der Preisstufe 2 an alle Lübecker abgeben werden, die im Gegenzug ihre Kfz-Fahrerlaubnis abgeben“, sagte Ulrich Pluschkell, verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Die damit verbundenen Kosten in Höhe von voraussichtlich insgesamt maximal 315.000 Euro sollen für 2022 eingeplant werden.

Weiterlesen: Mit der Kurkarte kostenlos mit Bus und Bahn fahren

Bereits im Jahr 2019 hatte auf Antrag von SPD und CDU die Lübecker Bürgerschaft sich erstmals mit dem Modell „Fahrschein gegen Führerschein“ befasst. Nunmehr soll dieses Modell in die Praxis umgesetzt werden. Ziel des Modellversuchs ist es nach der SPD-Idee, in Lübeck die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den Kfz-Verkehr einschließlich des ruhenden Verkehrs zu reduzieren, Menschen für den ÖPNV zu begeistern und so einen nachhaltigen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten.

Der Modellversuch soll zum Zeitpunkt der Abschaffung der Preisstufe 3 im Rahmen einer Öffentlichkeitskampagne eingeführt werden.

Weiterlesen: Busfahren soll billiger werden: Preisstufe 3 soll entfallen

Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Marek Lengen, ergänzte: „Nach einem Jahr des Modellversuchs wollen wir bei entsprechendem Erfolg die Sache ausweiten, um CO2 einzusparen!“

Mehr lesen