Corona-Demo in Nordfriesland

Erster „Spaziergang“ in Friedrichstadt wird mit Lichter-Demo beantwortet: So verlief der Abend

Erster „Spaziergang“ in Friedrichstadt wird mit Lichter-Demo beantwortet: So verlief der Abend

Erster „Spaziergang“ in Friedrichstadt wird mit Lichter-Demo beantwortet: So verlief der Abend

SHZ
Friedrichstadt
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Rund um den Grünen Markt hatten sich die Teilnehmer der Aktion Friedrichstadt zeigt Licht aufgestellt, darunter auch Stadtvertreter und Bürgermeisterin Christiane Möller-von Lübcke. Foto: Helmuth Möller Foto: 90037

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Nun hat auch Friedrichstadt seinen ersten „Spaziergang“ von Gegnern der Corona-Maßnahmen erlebt. Doch mehr als drei Mal so viele Bürger der Stadt zeigten Flagge gegen rechte Hetze und Verschwörungstheorien.

„Friedrichstadt zeigt Licht“, lautete die Ankündigung und gleichzeitige Bitte um Teilnahme. Und Friedrichstadt hat „Licht“ gezeigt. Mehreren Schätzungen zufolge versammelten sich am Mittwochabend zwischen 17 und 17.30 Uhr rund 350 Menschen mit Kerzen in der Hand rund um den „Grünen Markt“.

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Sie wollten ein Zeichen setzen gegen die Verbreitung rechter Ideologien, Verschwörungstheorien und Hetze gegen Ärzte, Wissenschaftler und Politiker unter dem Deckmantel der Impfgegner-Demonstrationen oder „Spaziergängen“.

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Ausdrücklich wandte sich diese von den Parteien in der Stadt organisierte stille Demonstration nicht gegen Menschen, die ihre persönliche Sorgen wegen der Corona-Maßnahmen und der Impfungen öffentlich machen wollen. Anlass zu der Aktion war der Aufruf über den Messenger-Dienst Telegram zu einem „Spaziergang“ am frühen Mittwochabend gewesen.

Initiatoren zufrieden mit Ablauf

Es war ein leiser Abend. Reden wurden nicht gehalten, aber sehr starker Beifall brandete am Ende auf. Björn Jensen äußerte sich zufrieden: „Die Initiatoren der Lichterketten-Aktion ziehen folgendes Fazit: Wir wollten einmalig ein zivilgesellschaftliches Zeichen der Mehrheit setzen. Das ist uns heute hervorragend gelungen.“

„Spaziergang“ um den Steinernen Markplatz

Parallel fanden sich rund 120 „Spaziergänger“ auf dem Steinernen Marktplatz ein. Sie zogen mit umgehängten Lichterketten friedlich um die beiden Marktflächen herum. Einige hätten ebenfalls gern gegen rechte Hetze demonstriert, wie sie sagten, hätten sich aber nicht einreihen dürfen.

Norbert Meyer (58) aus Friedrichstadt, dem die Teilnahme an „Friedrichstadt zeigt Licht“ sehr wichtig war, sagte: „Ich denke, wir stehen hier alle für Einigkeit und Recht und Freiheit, wie es in unserer Nationalhymne heißt. Wir sollten unsere Grundrechte achten und schätzen.“

Die Veranstaltung verlief absolut friedlich. Die aus mehreren Wachen im Landkreis zusammengezogenen Polizisten brauchten nicht einzugreifen. Die Aktion Lichterkette soll ausdrücklich ein einmaliges Ereignis sein, so Björn Jensen. Die „Spaziergänge“ sollen dagegen an jedem Mittwochabend in Friedrichstadt stattfinden, so ein Sprecher.

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