Stadt Schleswig vs. Marktbeschicker

Einigung da: Das sind die Pläne für den Interims-ZOB am Stadtfeld

Einigung da: Das sind die Pläne für den Interims-ZOB am Stadtfeld

Das sind die Pläne für den Interims-ZOB am Stadtfeld

Sven Windmann
Schleswig
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Auch ein Teil der Interims-Pläne: Der nördliche Bereich des Stadtfeldes soll asphaltiert werden und dadruch besser nutzbar sein für Wochen- und Jahrmarkt. Foto: Sven Windmann/shz.de

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Die Entscheidung ist gefallen. Während der Neugestaltung des ZOBs an der Königstraße wird der Busbahnhof für drei Jahre auf das Stadtfeld verlegt. Nachdem es um diese Maßnahme im Vorfeld Streit gab, haben sich die Stadt Schleswig und die...

Die Aufregung war groß, als Anfang des Monats erstmals Pläne durchsickerten, dass die Stadt Schleswig eine Verlegung des ZOBs auf Stadtfeld plant. Zwar geht es dabei nur um eine Interimslösung für den Zeitraum, in dem der Bereich rund um den eigentlichen Busbahnhof und das Parkhaus an der Königstraße komplett neu gestaltet wird. Stichwort Innenstadtsanierung.

Aber: Mit Blick auf die dafür eingeplanten drei Jahre waren die Sorgen insbesondere aus Reihen des Wochenmarktes und der Jahrmärkte groß. Man fürchtete, dass der Platz am Stadtfeld nicht groß genug sei, um beides – Busverkehr und Großveranstaltungen – unter einen Hut zu bringen.

Stadt hat ihre Pläne angepasst

Diese Bedenken konnten durch die Stadt nun offenbar ausgeräumt werden. „Als wir erstmals von den Überlegungen gehört haben, mussten wir uns schon schütteln. Aber das, was uns die Stadt jetzt präsentiert hat, damit können wir leben“, sagte Schausteller Matthias Piehl am Dienstag bei einem Treffen zum Thema ZOB im Schleswiger Rathaus.

Zuvor waren die Pläne der Stadt noch einmal angepasst worden, ebenso hatten Wochenmarktbeschicker und Jahrmarkt-Schausteller ihre Sorgen äußern können. „Das Gute ist ja, dass wir in Schleswig schon seit Jahren vertrauensvoll mit der Stadt zusammenarbeiten. Das hat auch jetzt wieder geklappt. Wir sind also optimistisch, dass wir das hinkriegen.“ Bürgermeister Stephan Dose schlug in dieselbe Kerbe. „Uns war von Anfang an wichtig, die Märkte in der Stadt zu halten. Dafür haben wir eine gute Lösung gefunden.“

Die genauen Pläne stellte die für die Stadtentwicklung zuständige Mitarbeiterin Rowena Sandmeier vor. Demnach soll der Interims-ZOB als schmaler Streifen im süd-westlichen Bereich des Stadtfeldes angrenzend an die Straße Stadtfeld und das Fitnessstudio Vitalien entstehen. Zwei Bussteige sind eingeplant, ebenso zwei Zufahrten. Zudem wird in einem Container eine Mobilitätszentrale eingerichtet. Insgesamt soll der Busbahnhof rund 3700 Quadratmeter der Gesamtfläche des Stadtfeldes von gut 11.500 Quadratmetern einnehmen, also etwa ein Drittel.

Das wiederum bedeutet: 7800 Quadratmeter stehen weiterhin für Jahrmarkt und Wochenmarkt zur Verfügung. Abzüglich einer Fläche nördlich des Interims-ZOBs, denn hier sollen rund 80 Stellplätze für Autos bleiben.

Wichtig: Genügend Parkplätze für Wochenmarkt-Besucher

Genau das wiederum war eine der Hauptforderungen der Wochenmarktbeschicker. „Denn dass wir hier so viele Parkplätze haben, macht unseren Markt so erfolgreich. Es kommen Menschen aus der ganzen Region genau deshalb zu uns“, sagte Torge Mietling als Sprecher für den Wochenmarkt. Dass die Stadt zurzeit auch noch mit dem Helios-Klinikum im Gespräch ist, um eventuell auf dem angrenzenden Fachklinik-Gelände Flächen für weitere Parkplätze anzumieten, kam entsprechend gut bei Mietling an.

Gleichzeitig sorgen diese Pläne auch für ein Aufatmen in den Reihen der Schausteller. Denn für Dom- und Peermarkt wird der Platz künftig spürbar kleiner. Wenn dann aber die Möglichkeit bestände, Wohnwagen und Lkw künftig auf dem Helios-Gelände zu parken, sei schon viel gewonnen, wie Frank Dörksen, Vorsitzender des Landesverbandes der Marktkaufleute, betonte.

Nördlicher Bereich des Stadtfelds soll asphaltiert werden

„Es wird zwar trotzdem enger. Aber gleichzeitig ist uns natürlich auch bewusst, dass die Stadt handeln muss, während der ZOB an der Königstraße neugestaltet wird“, so Dörksen. „Mit anderen Plänen, die zurerst im Raum standen, hätten wir mehr Bauchschmerzen gehabt. So kriegen wir das hin.“ Zumal Sandmeier ankündigte, dass der nördliche Bereich des Stadtfeldes, der zurzeit nicht befestigt und entsprechend löchrig ist, asphaltiert wird. Davon könnten sowohl Wochen- als auch Jahrmarkt profitieren.

Andere Optionen, die die Stadt für die Schaffung eines Interims-ZOBs ins Auge gefasst hatte, sind damit endgültig vom Tisch. Das waren der Schleihallenparkplatz, das ehemalige Theatergelände und der Parkplatz an der Schwimmhalle. Sie alle waren entweder zu klein, zu weit weg vom Stadtzentrum, sind für andere Nutzungen vorgesehen oder nicht in Einklang zu bringen mit den Plänen und Routen der Busunternehmen. Entsprechend eindeutig fiel am Ende das Ergebnis eines Bewertungsverfahrens pro Stadtfeld aus.

Ambitioniert: Das ist der Zeitplan

Bleibt die Frage nach dem Zeitplan. Der steht in groben Zügen bereits fest, ist aber durchaus sportlich. Denn: Schon zum kommenden Fahrplanwechsel am 10. Dezember dieses Jahres soll ein großer Zaun um den ZOB und das Parkhaus an der Königstraße aufgebaut werden, danach soll der Abriss beginnen. Gleichzeitig soll der Interims-ZOB seinen Betrieb aufnehmen – und zwar für nur drei Jahre. Das heißt: Im Dezember 2026 sollen das neue Parkhaus samt Bürgerforum und der umgebaute Busbahnhof an den Start gehen. „Wir müssen in diesem Zusammenhang im Rathaus zwar noch eine Stelle besetzen. Aber ich bin optimistisch, dass das auch klappt“, sagte Bürgermeister Dose.

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