Schule

Ehemaliger DSS-Rektor Thomas Mühlhausen ist jetzt Schulleiter in Flensburg

Ehemaliger DSS-Rektor Thomas Mühlhausen ist jetzt Schulleiter in Flensburg

Ehemaliger DSS-Rektor ist jetzt Schulleiter in Flensburg

Ove Jensen/shz.de/NOS
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Thomas Mühlhausen (56) ist seit dem 1. März Schulleiter an der Käte-Lassen-Schule in Flensburg. Die Gemeinschaftsschule hat 506 Schüler. Foto: Ove Jensen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Bis vor zwei Jahren war Thomas Mühlhausen Schulleiter der Deutschen Schule Sonderburg (DSS). Seit dem 1. März ist er der neue Rektor der Käte-Lassen-Schule in Flensburg.

Daran, dass die Schüler ihn siezen, sagt Thomas Mühlhausen, muss er sich immer noch gewöhnen. Der 56-Jährige hat viele Jahre an verschiedenen dänischen Schulen in Flensburg und Umgebung unterrichtet und war dann bis vor zwei Jahren Leiter der Deutschen Schule in Sonderburg (DSS). Und da wird geduzt.

Mühlhausens Verlassen der DSS kam damals überraschend. „Wir haben uns von Thomas aufgrund von Problemen in der Zusammenarbeit verabschiedet“, sagte die Schulrätin Anke Tästensen im März 2020 gegenüber dem „Nordschleswiger“. Weshalb man Mühlhausen entlassen habe, und um welche Art von Problemen es sich gehandelt hat, wollte sie nicht sagen.

Jetzt in Flensburg ist Mühlhausen der erste Lehrer überhaupt, der aus dem dänischen Schulsystem kommend die Leitung einer regulären deutschen Schule übernommen hat. Seit dem 1. März steht er an der Spitze der Käte-Lassen-Schule.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen früheren Schulleiter

Eine auf den ersten Blick nicht ganz einfache Aufgabe, war doch sein Vorgänger vor gut einem Jahr kurz vor der Pensionierung suspendiert worden. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Untreue, die nach Auskunft der Staatsanwaltschaft noch immer nicht abgeschlossen sind.

Mühlhausen sagt, er habe eine sehr gut funktionierende Schule vorgefunden, was dem großen Engagement des Teams um die stellvertretende Schulleiterin Karen Assmuss zu verdanken sei. Dass die „Käte“ auch unter Eltern und Schülerinnen und Schülern nach wie vor beliebt ist, zeigen die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr: „Wir hätten eine ganze zusätzliche Klasse aufmachen können“, sagt Mühlhausen.

Mehr Anmeldungen als Plätze in den fünften Klassen

78 Plätze standen für die neuen fünften Klassen zur Verfügung, 100 Kinder wurden angemeldet. Der neue Schulleiter führt das große Interesse nicht zuletzt auf die Profilklassen (Musik und Sport) zurück. Diese Ausrichtung der Gemeinschaftsschule möchte er noch weiter stärken.

Seine eigenen Fächer sind Biologie und Dänisch. Zunächst aber arbeitet er in den DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) mit, in denen Kinder aus zugewanderten Familien Deutsch lernen. In diesem Bereich hat er zuletzt Erfahrungen in Hamburg-Billstedt gesammelt. Nach seinem Abschied aus Sonderburg war er dort stellvertretender Schulleiter einer großen Grundschule, an der an einem von zwei Standorten ausschließlich Zuwanderer-Kinder unterrichtet wurden.

Dänische Schulen in Schleswig-Holstein, eine deutsche Schule in Dänemark, eine Grundschule in Hamburg und nun eine deutsche Gemeinschaftschule in Schleswig-Holstein. Mühlhausen ist viel herumgekommen. Sein Fazit: Die Schülerinnen und Schüler ticken überall ähnlich. Große Unterschiede gibt es aber im organisatorischen Rahmen. Da unterscheidet sich nicht nur das deutsche und das dänische System – sondern auch zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein gibt es gewaltige Unterschiede. „In Hamburg haben die Schulen sehr viel mehr Eigenständigkeit. Hier in Schleswig-Holstein ist der Aufgabenbereich der Schulleitung viel enger.“

Mehr lesen

EU

EU überarbeitet Schengener Grenzkodex: Enttäuschung im Grenzland

Apenrade/Aabenraa Künftig soll bei der Einführung von Kontrollen an den Binnengrenzen unter anderem die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, doch dafür dürfen Grenzkontrollen in Zukunft von den Staaten im Schengenraum noch länger aufrechterhalten werden. Die Parteisekretärin der Schleswigschen Partei, Ruth Candussi, und die Grenzlandpolitiker Rasmus Andresen und Stefan Seidler sind deshalb enttäuscht von dem Beschluss.