Pandemie in Schleswig-Flensburg

Corona-Zahlen steigen – Delta-Variante auf dem Vormarsch

Corona-Zahlen steigen – Delta-Variante auf dem Vormarsch

Corona-Zahlen steigen – Delta-Variante auf dem Vormarsch

SHZ
Schleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Die Delta-Mutation des Coronavirus hat die Vorherrschaft übernommen. Foto: Christian Ohde via imago-images.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich immer weiter aus, auch im Kreis. Christian Ebeling vom Kreisgesundheitsamt erklärt, was das für uns bedeutet.

Die Delta-Variante des Coronavirus ist bundesweit auf dem Vormarsch, und auch bei uns steigt die Inzidenz, die einige Wochen zwischen Null und Eins lag, wieder. Noch liegen die Werte zwar auf niedrigem Niveau, aber die Entwicklung bereitet Sorge.

Weiterlesen: Inzidenz steigt auf 5,5: Vier Neuinfektion im Kreis Schleswig-Flensburg


„Mittlerweile ist es so, dass bundesweit 74 Prozent aller Corona-Proben, die sequenziert werden, die Delta-Variante ausweisen“, sagt Christian Ebeling, Leiter der Stabsstelle Corona im Kreisgesundheitsamt in Schleswig. Delta übernehme damit den Status als vorherrschende Variante von der bislang dominierenden Alpha-Form. „Die ansteckendere Variante verdrängt die anderen.“ Im Kreis sei es zwar bislang bei den vor etwa acht Wochen bestätigten zwei Delta-Fällen geblieben. Es gebe aber derzeit zehn Delta-Verdachtsfälle, die bei den Labor-Untersuchung positiver Corona-Tests aufgefallen seien.

Zehn Verdachtsfälle

„Bei den zehn Verdachtsfällen handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die Delta-Variante“, sagt Ebeling. Angesichts des Vormarsches der Delta-Variante würden aber nicht mehr alle Delta-Verdachtsproben genauer untersucht, um nicht Labor- und Personalressourcen zu verschwenden. „Die Wahrscheinlichkeit ist so hoch, dass es die Delta-Variante ist, dass sich der Aufwand nicht lohnt“, so Ebeling.

Weiterlesen: Stabsschef Christian Ebeling warnt: Delta-Variante kommt auch in den Kreis

Impfstoffe wirken auch gegen Delta-Variante

Für ihn ist die Entwicklung keine Überraschung. „Wir konnten in den Nachbarländern sehen, dass es sich durchsetzt“, sagt er. Und es sei auch nicht so, dass ohne das Auftreten von Delta Corona vorbei gewesen wäre. Glücklicherweise wirke die Impfung gegen Delta, wenn auch nicht ganz so gut wie gegen die bislang vorherrschende Alpha-Variante – aber: „Nicht so viel schlechter, dass man Sorgen haben muss.“

Tragen Reiserückkehrer zum Anstieg der Infektionen bei?

Christian Ebeling berichtet, dass sich im Kreis Menschen infiziert haben, die zwar nicht selbst gereist sind, aber Kontakt zu einem Reisenden hatten, als dessen Infektion noch nicht bekannt war. „Das Problem ist aber nicht die Reise an sich“, sagt Ebeling. Das Problem sei bei Corona generell, nicht erst seit der Delta-Variante, das Risikobewusstsein der Menschen. „Man kann nach Mallorca fahren, in den Bergen wandern und sich vom Trubel fernhalten. Das ist so sicher, wie im Harz zu wandern.“ Wer aber die Touristenhochburgen besuche und in die Diskothek gehe, habe ein deutlich höheres Risiko sich zu infizieren. Andererseits könne man auch nicht zwei Jahre lang zu Hause bleiben. „Die Leute haben mehr Kontakt, deshalb steigen die Zahlen.“

Weiterlesen: Kreis macht Impfen ohne Termin in den Impfzentren möglich

Risikogruppen weiter schützen

„Sorgen machen wir uns nicht. Aber wir sind weder in Schleswig noch in Schleswig-Holstein eine Insel. Wir versuchen so gut es geht, die Lage im Griff zu behalten. Im Moment bewegt es sich in dem erwarteten Rahmen“, sagt der Stabsstellenchef. Wichtig sei es, die Risikogruppen zu schützen und die Krankenhäuser nicht zu überlasten. „Das ist natürlich mit niedrigen Inzidenzzahlen einfacher zu erreichen.“


Mehr lesen