Unesco-Weltnaturerbe

Bund zahlt 42 Millionen Euro für die Wattenmeerzentren

Bund zahlt 42 Millionen Euro für die Wattenmeerzentren

Bund zahlt 42 Millionen Euro für die Wattenmeerzentren

SHZ
Berlin/Kiel
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Wattenmeer am Speicherkoog an der Meldorfer Bucht: Hier will die Nationalparkverwaltung das Besucherzentrum erneuern. Foto: arco images

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Der Haushaltsausschuss des Bundestags beschließt die Förderung von Nationalpark-Einrichtungen an der Nordsee. Welche Häuser in Schleswig-Holstein profitieren könnten.

Der Bund will künftig die Modernisierung von Besucherzentren in den drei deutschen Wattenmeer-Nationalparks fördern. Wie der Haushaltsausschuss des Bundestags beschlossen hat, sollen für Investitionen in die Wattenmeer-Zentren in diesem und den nächsten vier Jahren insgesamt 41,5 Millionen Euro aus einem neu gebildeten Bundesnaturschutzfonds fließen.

Schleswig-Holstein hat 24 Zentren – von List bis Friedrichskoog

Insgesamt unterhalten die drei Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen 43 Besucherzentren im und um das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Die meisten davon stehen mit 24 in Schleswig-Holstein – vom Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt über das Multimar-Wattforum in Tönning bis zur Nationalparkstation Friedrichskoog in Dithmarschen.

 

Für welche Zentren das Geld investiert wird, ist noch offen. In Schleswig-Holstein begrüßt Nationalpark-Leiter Michael Kruse den Beschluss aus Berlin: „Diese neue Perspektive ist hocherfreulich“, sagt er gegenüber shz.de. Er erhoffe sich nun Geld „für diejenigen Nationalpark-Häuser, deren Erneuerung bisher noch nicht möglich war – zum Beispiel im Meldorfer Speicherkoog und auf Föhr“. Das Haus in Wyk auf Föhr ist derzeit sogar geschlossen, weil die Räume vom Vermieter gekündigt worden sind.

Die Ausstellungen sollen aktueller und attraktiver werden

Zudem will Kruse die Ausstellungen in vielen weiteren Häusern aktualisieren. „So werden wir sie noch attraktiver für die Gäste gestalten“, erklärt er. Nicht zuletzt soll das Besucherinformationssystem, das Besucher des Nationalparks mit Infotafeln unterrichtet und lenkt, eine „grundlegende digitale Modernisierung“ erhalten und mit den Wattenmeerzentren vernetzt werden.

Dieses Jahr fließen erst mal nur 1,5 Millionen Euro

Auch der Lübecker Grünen-Haushälter Bruno Hönel zeigt sich zufrieden mit dem Beschluss. „Ich freue mich sehr über den Konsens der Ampel-Fraktionen, die Wattenmeerzentren finanziell zu unterstützen“, sagt er. Die Zentren seien wichtig, weil sie „den einzigartigen Lebensraum“ des Weltnaturerbes „für ein breites Publikum erlebbar machen“ und für die Bedrohung des Wattenmeers „sensibilisieren“ würden.

Allerdings beginnt die Förderung des Bundes langsam: In diesem Jahr sollen zunächst nur 1,5 Millionen Euro fließen. Erst in den vier Folgejahren gibt es dann je 10 Millionen.

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