Halbjahresbericht vorgestellt

Antikorruptionsbeauftragte übergibt Staatsanwaltschaft acht Fälle

Antikorruptionsbeauftragte übergibt Staatsanwaltschaft acht Fälle

Antikorruptionsbeauftragte übergibt Staatsanwaltschaft acht Fälle

SHZ
Kiel
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https://cockpit.noz.de/cockpit/editor/article/editor/content_editor_master_id_61377edf5a4381.19254363war Oberstaatsanwältin in Hamburg und leitete über 20 Jahre die Abteilung für Korruptionsdelikte der Staatsanwaltschaft. Foto: Landeshaus Foto: 90037

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Schleswig-Holsteiner tragen immer mehr Fälle an die Antikorruptionsbeauftragte heran. Im ersten Halbjahr waren es bereits so viele wie im gesamten Vorjahr.

Schleswig-Holsteins Antikorruptionsbeauftragte Cornelia Gädigk hat ihren Bericht für das erste Halbjahr 2021 vorgelegt. 54 Sachverhalte und Anfragen seien an sie herangetragen worden, womit die Fallzahlen bereits über dem Gesamtwert des Jahres 2019 lägen, erklärte Gädigk.

Acht Vorgänge liegen jetzt auf dem Tisch der Staatsanwaltschaft

Acht Vorgänge seien seien der Staatsanwaltschaft Kiel als Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Korruptionsdelikte im Land zur weiteren Bearbeitung oder Ermittlung übermittelt worden.

Der wohl spannendste Fall im Briefkasten der Antikorruptionsbeauftragten: Ein anonymer Brief mit 68 Fotokopien aus der Sylter Inselverwaltung, in denen es darum ging, dass ein Mitarbeiter des Ordnungsamts 200000 Euro von Ordnungsamt bekommen haben soll – für Coachings. Das Geld soll an seine private Firma gegangen sein. Am 18. August durchsuchen 15 Mitarbeiter des Landeskriminalamts Räume der Inselverwaltung und die Privaträume des Mannes sowie der Amtsleiterin.

„Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sind grundsätzlich rechtstreu“

Wie Gädigk betont, konnten bei etlichen Sachverhalten keine Anhaltspunkte auf Vorteilsannahme oder Bestechlichkeit erkannt werden. „Das belegt, dass die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sich grundsätzlich rechtstreu und rechtskonform verhalten und sich als unbestechlich erweisen“, so Gädigk. Gleichwohl sei es aber notwendig, regelmäßig in Fortbildungen über Indikatoren für Korruptionsdelikte, mögliche Dilemma-Situationen und Gefahren zu informieren und die Bediensteten weiter zu sensibilisieren.

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