Handball

Dank Aaron Mensing – ein Spieltag nach dem Geschmack der SG Flensburg-Handewitt

Dank Aaron Mensing – ein Spieltag nach dem Geschmack der SG Flensburg-Handewitt

Dank Mensing – ein Spieltag nach dem Geschmack der SG

Jannik Schappert
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Aaron Mensing war mit zwölf Toren der absolute Matchwinner beim 34:32-Sieg der SG Flensburg-Handewitt gegen den HSV Hamburg. Foto: Michael Staudt

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Füchse Berlin patzen, der THW Kiel patzt – beinahe wäre auch die SG ausgerutscht. Doch Flensburg zieht gegen den HSV Hamburg den Kopf aus der Schlinge und ist in der Handball-Bundesliga wieder näher dran an der Spitze.

Die SG Flensburg-Handewitt hält Kontakt zum Spitzenquartett der Handball-Bundesliga. Während die Konkurrenten Füchse Berlin und THW Kiel am Sonntag patzten, gewann der Tabellenfünfte das in der Schlussphase packende Nordduell gegen den HSV Hamburg dank des überragenden zwölffachen Torschützen Aaron Mensing mit 34:32 (18:19).

Vor 6300 Zuschauern in der ausverkauften Flens-Arena blieb die SG auch im elften Heimspiel der Saison ungeschlagen. „Unser Angriff hat fast 60 Minuten funktioniert“, kannte Mensing den Grund für den Erfolg, der gegen unbequeme Hamburger lange auf der Kippe stand.

Schimmelbauer-Attacke erweckt die „Hölle Nord“

Es sah so aus, als könnte auch die Mannschaft von Maik Machulla ausrutschen. „Wir haben relativ viel richtig gemacht“, meinte Gäste-Coach Torsten Jansen. 24:21 führte sein Team in der 39. Minute, kurz nachdem Tobias Schimmelbauer nach einer harten Attacke gegen Magnus Röd die Rote und Blaue Karte (37.) gesehen hatte.

Die aus dem Foul resultierende Rudelbildung erweckte die bis dahin etwas schwerfällige „Hölle Nord“, die nun wie eine Wand hinter der SG stand. „Am Ende ist es ein Spieltag, der zu uns passt“, sagte Machulla, der einen „Abnutzungskampf“ gesehen hatte.

Jacob Lassen bei schwangerer Frau

Dass die Partie in den ersten 23 Minuten nicht einmal unterbrochen war, demonstrierte die fehlende Wettkampfhärte auf dem Feld. Der ohne Jacob Lassen angetretene HSVH – der Däne war bei seiner schwangeren Frau – genoss viele Freiheiten. Diese wusste besonders Dominik Axmann zu nutzen. „Wir waren ungewohnt unsicher in der Abwehr“, sagte Johannes Golla.

Doch auch Emil Jakobsen, Mensing und Co. trafen nach Belieben. Die Torhüter Benjamin Buric, Jens Vortmann und Johannes Bitter waren keine Faktoren beim sonntäglichen Scheibenschießen.

Anton Lindskog darf ran – und hilft

Schimmelbauers Unsportlichkeit brachte einen anderen Ton ins Nordduell, das erst jetzt richtig packend wurde. Weil Mensings Geschosse reihenweise einschlugen, deckten die Gäste offensiver. Davon profitierte Golla nach 40 torlosen Minuten extrem. Sein Ausgleich zum 27:27 (47.) und Johan Hansens 29:28 (50.) heizten die „Hölle Nord“ weiter ein.

Hamburg tat sich immer schwerer. Der für Simon Hald eingewechselte Anton Lindskog half der SG-Deckung, hinter der Buric wohl längst ausgewechselt worden wäre, hätte Kevin Möller nach seiner Meniskus-OP nicht gefehlt. Doch kurz vor Schluss war Buric zwei Mal zur Stelle. „Die Paraden kamen zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Machulla.

Der angefixte Röd erhöhte auf 32:29 (56.), Mensings zwölfter und letzter Treffer zum 33:30 (58.) bedeutete die Entscheidung. „Er war wahnsinnig dynamisch“, lobte Jansen den Gegner.

Die SG klopft wieder oben an

Wie schon zwei Wochen zuvor in Magdeburg war der HSVH nahe dran an einer Sensation. „Leider hatten wir nicht viel Unterstützung im Tor und vielleicht auch nicht das nötige Standing bei den Schiedsrichtern“, meinte Jansen.

„Alle lassen in dieser Liga Punkte. Wir sind immernoch ein Stück hinten dran und bleiben bei uns“, betonte Golla.

Mehr lesen