Handball-Bundesliga

28:26 in Stuttgart – Platz drei bleibt für SG Flensburg-Handewitt in Sichtweite

28:26 in Stuttgart – Platz drei bleibt für SG Flensburg-Handewitt in Sichtweite

Platz drei bleibt für SG Flensburg-Handewitt in Sichtweite

SHZ
Stuttgart
Zuletzt aktualisiert um:
Kaum zu glauben: Diesen Wurf brachte Flensburgs Johannes Golla (li.) im Tor unter, obwohl er von Dominik Weiß zu Fall gebracht wird. Foto: Ingrid Anderson-Jensen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die SG rückt durch den 21. Saisonsieg wieder bis auf zwei Punkte an die Füchse Berlin heran.

Der Tank ist leer – und doch hat die SG Flensburg-Handewitt im Kampf um Platz drei in der Handball-Bundesliga noch alle Chancen. An Himmelfahrt gewann das Team von Maik Machulla mit 28:26 (13:15) beim TVB Stuttgart, der seine Feierlichkeiten zum vorzeitigen Klassenerhalt verschieben musste.

Der Tabellenvierte aus Flensburg zeigte vier Tage nach der schmerzhaften Derby-Niederlage gegen den THW Kiel eine tolle Energieleistung und kam nach einem 13:17-Rückstand in der 33. Minute zurück.

 

Zeitstrafe sorgt für Bruch nach starkem Start

Obwohl ihr Chef Jim Gottfridsson zunächst wegen Beschwerden im linken Knie auf der Bank blieb, legte die SG einen 5:1-Start (9. Minute) hin. Die Abwehr ließ den Stuttgarter Angreifern kaum Luft zum Atmen, vorne war Johannes Golla die zuverlässige Zielperson seiner Teamkollegen.

Beim 6:2 (11.) brachte eine Zeitstrafe gegen Mads Mensah das Machulla-Team aus dem Tritt. Nach und nach schwand die Souveränität der Anfangsphase. Die Schwaben glichen aus, ihre kleine, wuselige Rückraumreihe um Egon Hanusz spielte die SG-Deckung immer häufiger schwindelig. Patrick Zieker sorgte für die erste Führung der Hausherren (8:7/19.), die zwischenzeitlich bis auf 14:11 (27.) anwuchs.

Weder die Hereinnahme des lädierten Gottfridsson noch das Experiment mit dem siebten Feldspieler hatten in dieser Phase den erwünschten Effekt, dazu ließen die Flensburger zu viele Chancen aus. Alleine Hampus Wanne und der ansonsten treffsichere Emil Jakobsen (fünf Tore bis zur Pause), der sich nach einem grippalen Infekt doch noch rechtzeitig fit gemeldet hatte, vergaben drei Siebenmeter. Dass auch Marius Steinhauser im ersten Durchgang drei Mal erfolgreich war, zeigt, dass die SG ihre Chancen über die Flügel suchte.

Flensburger Kraftakt in zweiter Hälfte

Fynn-Luca Nicolaus erhöhte sogar auf 17:13 (34.) für den TVB. Die Flensburger wirkten kraftlos, aber sie bäumten sich auf. Jakobsen veredelte eine Parade von Kevin Möller zum 19:19 (41.). Die Art und Weise, wie die SG trotz einer alles andere als flüssigen Vorstellung zurückgekommen war, verlangt Anerkennung. Der niemals müde Golla konterte für die Gäste zur 22:21-Führung (47.). Solche Momente füllten die leeren Tanks mit Energie.

In den nächsten Minuten ging es Tor um Tor – bis Möller in der 53. Minute den Wurf von Zarko Peshevski abwehrte und Jakobsen mit seinem elften Treffer das 26:24 erzielte. Flensburg war jetzt obenauf, arbeitete leidenschaftlich in der Abwehr und brachte den Sieg ins Ziel.

TVB Stuttgart: Pesic (ab 47./4 Paraden), Vujovic (6/2 Paraden), Thulin (n.e.) – Häfner (1), Runarsson, Weiß (3), Hanusz (5), Lönn, Schulze (1), Röthlisberger (1), Nicolaus (3), Foege, Augustinussen, Zieker (9/6), Müller (1), Pfattheicher (2), Peshevski
SG Flensburg-Handewitt: Buric (n.e.), Möller (13 Paraden) – Adam (n.e.), Golla (5), Hald, Hasenkamp (n.e.), Svan (n.e.), Wanne (2/1), Steinhauser (5), Mensah (1), Sögard (1), Gottfridsson (1), Jakobsen (11/3), Semper (n.e.), Einarsson (2), Lindskog (n.e.)
Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Berlin) – Zuschauer: 4655
Zeitstrafen: 0:3 – 7m: 6/6:7/4

 

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“