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„Eine WM ist das Größte“

„Eine WM ist das Größte“

„Eine WM ist das Größte“

Sonderburg/Sønderborg
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Simon Poulsen im Zweikampf gegen den Niederländer Dirk Kuyt. Foto: dpa

Simon Poulsen blickt aber dennoch mit gemischten Gefühlen auf die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zurück.

Die Augen von Simon Poulsen sind in diesen Tagen nach Russland gerichtet, auf die größte Bühne des Fußballs. Dort, wo er vor acht Jahren selbst stand.  Die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika war für den 33-jährigen Ulkebüller ein absoluter Höhepunkt, obwohl  er mit seinem WM-Auftritt  im Heimatland alles andere als populär wurde und für den Rest seiner Nationalmannschafts-Karriere mit dem Sündenbock-Image leben musste.

„Eine WM ist fantastisch. Ein Riesenevent.  Eine WM ist das Größte“, meint Simon Poulsen, der eine Weltmeisterschaft weitaus höher einschätzt als die Champions League, obwohl der VereinsFußball in vielerlei Hinsicht den Nationalmannschafts-Fußball überholt hat.

„Die Champions League ist einmal hin und zurück“, so der SønderjyskE-Kicker, der mit AZ Alkmaar und PSV Eindhoven in der Königsklasse spielte: „Eine WM ist dagegen mehr als einen Monat lang Fußball – und nur Fußball. Man spürt die Stimmung im Land und auch die ganze Nation im Rücken. Plötzlich gucken alle Fußball, die sonst nie Fußball sehen. Das ist die größte Bühne.“

Simon Poulsen absolvierte alle 90 Minuten in allen drei Vorrundenspielen der WM 2010 gegen die Niederlande (0:2), Kamerun (2:1) und Japan (1:3).

„Das Eröffnungsspiel gegen Holland hat bei mir den größten Eindruck hinterlassen, sowohl positiv als auch negativ. Ich war mächtig beeindruckt, als wir in dieses Riesenstadion mit 80.000 oder 90.000 Zuschauern einliefen. Das wird immer als großartiges Erlebnis in Erinnerung bleiben, obwohl es gleichzeitig auch einer der schlimmsten Tage meiner Karriere war. Ich war maßgeblich an dem Eigentor beteiligt, das letztenbEndes Daniel Agger zugeschrieben wurde. Schlimmer hätte es nicht laufen können“, blickt der 33-Jährige auf seine verkorkste Kopfball-Abwehr zurück, die zum 0:1-Rückstand führte und einen Shitstorm  von Fans und Medien gegen den noch unerfahrenen Linksverteidiger auslöste: „Der Gegenwind, der mir danach ins Gesicht blies, hat mich in vielerlei Hinsicht stärker gemacht, hat aber auch meine Nationalmannschafts-Karriere definiert. Ich bin danach schnell zum Sündenbock gemacht worden.“

Dies spürte der Ulkebüller auch bei der Europameisterschaft in der Ukraine, als er beim portugiesischen Siegtreffer kurz vor Schluss eine unglückliche Figur machte. Der Unmut vieler Fans war in seiner gesamten Nationalmannschafts-Karriere nicht zu überhören, aber Morten Olsen hielt an ihm fest und ließ  Poulsen zwischen 2007 und 2015 zu 31 Länderspiel-Einsätzen kommen.

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