Handball

„Wir müssen lernen, mit der Favoritenrolle umzugehen“

„Wir müssen lernen, mit der Favoritenrolle umzugehen“

„Wir müssen lernen, mit der Favoritenrolle umzugehen“

Zagreb
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Nikolaj Jacobsen schreit seinen Frust über die rumänischen Schiedsrichter im kleinen Finale heraus. Foto: Scanpix/Liselotte Sabroe

Nikolaj Jacobsen sucht nach dem vierten Platz bei der Handball-Europameisterschaft in Kroatien nach Leitwölfen für die kritischen Phasen.

Der Titel war für die dänische Handball-Nationalmannschaft zum Greifen nahe. So war zumindest das Gefühl von Nikolaj Jacobsen, und so zeigte der Nationaltrainer auch sehr enttäuscht, als er  nach dem vierten Platz bei der Europameisterschaft in Kroatien ein Fazit ziehen musste.

„Wir können  uns durchaus in mentaler Hinsicht verbessern. Leider hat sich herausgestellt, dass wir   uns schwer tun, damit umzugehen, wenn die Medien und andere Leute uns die Favoritenrolle zuschieben“, meint Jacobsen: „Wir müssen lernen, mit der Favoritenrolle umzugehen. Es hat den Anschein, dass die Angst vor einer Enttäuschung größer ist als die Freude am Siegen ist. Da stehen wir vor einigen Herausforderungen, denn ich bin mir bewusst, wie es im nächsten Januar wird.“

Dänemark wird im Januar 2019 gemeinsam mit Deutschland die Weltmeisterschaft ausrichten. Der Erwartungsdruck wird mit Sicherheit nicht fallen.

Der Olympiasieger feierte bei der EM Siege gegen starke Nationen wie Spanien und Deutschland, verlor aber gegen den Außenseiter Tschechien und  gegen  ersatzgeschwächte Schweden.

„Wir müssen einen eingehenden Blick darauf werfen, welche Ursachen es dafür gibt, dass wir in diesen Spielen unsere Bestleistung nicht abrufen können. Als wir nach dem Tschechien-Spiel gegen Spanien mit dem Rücken zur Wand standen, legten wir ein gutes Spiel hin, aber gegen Schweden taten wir uns schwer, das mentale Niveau zu erreichen. Ich weiß nicht, ob es damit zusammenhängt, dass wir Angst haben, die Leute in der Heimat zu enttäuschen.“

Der Nationaltrainer hätte sich in kritischen Phasen mehr Spieler gewünscht, die Verantwortung übernehmen und die Richtung vorgeben.

„Wir haben Spieler, die Verantwortung übernehmen, aber weniger, wenn es nicht so rund läuft“, so Jacobsen: „Wir müssen die Rollen klar definieren.“

Auch sein Spielmacher wundert sich, dass die dänische Auswahl mit der Favoritenrolle so schlecht umgeht.

„Die meisten von uns spielen in Topklubs, wo wir es gewohnt sind, in 90 Prozent der Begegnungen die Favoritenrolle zu tragen. Das ist also nicht neu für uns, aber wir müssen herausfinden, wieso dies in der Nationalmannschaft anders ist“, sagt Rasmus Lauge.

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