Handball

Von der Notlösung zum Ligaspieler

Von der Notlösung zum Ligaspieler

Von der Notlösung zum Ligaspieler

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Gravenstein/Gråsten
Zuletzt aktualisiert um:
Anders Petersen. Foto: Karin Riggelsen

Der Gravensteiner Anders Petersen hat nach einem halben Jahr in der französischen zweiten Liga einen Zweijahres-Vertrag bei KIF Kolding unterzeichnet.

Es war eine Notlösung, als Anders Petersen nach dem Jahreswechsel zum französischen Zweitligisten Limoges wechselte. Das erklärt der frühere SønderjyskE Handballspieler im Gespräch mit dem Nordschleswiger. „In Limoges brauchten sie einen Torwart für eine halbe Saison und ich brauchte eine Mannschaft“, so Petersen, der sein Kurswechsel in die französischen zweiten Liga nicht bereut.

„Für mich war das ein Abenteuer, das mir viel Freude bereitet hat. Obwohl das auch zum Teil ein kleiner Kulturschock war“, betont der Torwart. In Frankreich wird anders als in Dänemark Handball gespielt. „Die Außenspieler unterstützen ihre Rückraumspieler bei der Abwehrarbeit mehr als in Dänemark. Das hat die Folge, dass die gegnerischen Außenspieler mehr Platz bekommen und der Torwart sich darauf einstellen muss“, so Petersen. Zudem kam, dass der Trainer kein Wort Englisch sprach – „doch zum Glück hatte ich nette Teamkammeraden, die mit Übersetzungen geholfen haben.“

Das Niveau in der französischen Zweitliga ist laut Petersen recht hoch. „Frankreich ist eine Handballnation und das zeichnet sich auch im Vereinsbereich aus. Ich glaube, dass meine Mannschaft (Limoges, Red.) vom Niveau her in der dänischen Liga gut mithalten würde und in einer guten Saison vielleicht sogar einen Platz in der Endrunde erreichen könnte“, erklärt er.

„Kolding ist ein Verein, mit dem ich mich verbunden fühle“

Nach einem halben Jahr war das Abenteuer in Frankreich vorbei und nun hat er jüngst einen Zweijahres-Vertrag – mit der Option nach einem Jahr aufzuhören – beim dänischen Erstligisten KIF Kolding unterschrieben. „Kolding ist ein Verein, mit dem ich mich verbunden fühle. Als Jugendspieler hat der Verein mir so viel gegeben, weshalb es für mich eine natürliche Entscheidung war“, so der kommende KIF-Torwart, der nebenbei auch als Lehrer in Hörup tätig ist. „Zum Glück habe ich eine Schulleiterin, mit der ich mich zusammensetzen kann und den Stundenplan so lege, dass ich mich auch ums Handballspielen kümmern kann“, sagt er. Er möchte keine „halbe Sachen“ machen und sich für beide Berufe voll und ganz einsetzen. „Nun ist das Handballspielen in Kolding ja auch keine Vollzeitstelle. Deshalb denke ich, dass alles irgendwie klappen wird“, so Petersen.

Auch die Arbeit als Torwarttrainer beim dänischen Handballverband DHF wird er weiterhin haben. „Jedoch werde ich hier auch, wie beim Lehrerjob, bei Trainingseinheiten und Spielen auch mal frei haben“, so Petersen. Die Arbeit als Torwarttrainer mache ihm solchen Spaß, dass er trotz Zeitmangels nicht aufhören möchte. „Es ist einfach eine unglaublich spannende Arbeit junge Talente zu trainieren und sehen, wie sie sich entwickeln und dazulernen. Ich wäre traurig, wenn dies nicht mehr möglich wäre“, sagt er.

Auf die Frage, ob er noch mit SønderjyskE fest verbunden wäre, antwortet er: „SønderjyskE ist die lokale Mannschaft und ich spreche noch öfters mit meinen ehemaligen Teamkollegen. Zudem bin ich mit ganzem Herzen Nordschleswiger, also ist man in gewissermaßen noch verbunden“, betont Petersen. Er hofft zudem, dass SønderjyskE eine gute Saison spielt. „Es würde mir aber nichts ausmachen, wenn sie mal das eine oder andere Spiel gegen uns verlieren“, lacht Petersen, der zur Zeit seinen Familienurlaub in Italien genießt und deshalb zum KIF-Trainingsauftakt am kommenden Dienstag nicht anwesend ist. „Ich habe meine Laufschuhe dabei und werde hier unten ein paar Trainingseinheiten einplanen“, schmunzelt er.

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