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Von einer Notlösung zum Rückhalt

Von einer Notlösung zum Rückhalt

Von einer Notlösung zum Rückhalt

dpa/jki
Apenrade/Aabenraa
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Oliver Christensen jubelt mit seinen Mannschaftskameraden über den Klassenerhalt. Foto: Ronny Hartmann/Ritzau Scanpix

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Oliver Christensen ist ins kalte Wasser geworfen worden und hat mit Glanz bestanden, als Hertha BSC in der Bundesliga-Relegation das Wasser bis zum Hals stand.

Mit Alexander Schwolow, Rune Jarstein und Marcel Lotka mussten gleich drei andere Torhüter ausfallen, damit endlich die Stunde von Oliver Christensen schlug. Der 23-jährige Däne hat aber seine Chance genutzt und sich in der Relegation bewährt, als Hertha BSC mit einem 2:0-Rückspielsieg gegen den Hamburger SV den drohenden Abstieg aus der Fußball-Bundesliga vermied.

Oliver Christensen war im August 2021 nach 71-Superliga-Einsätzen für OB und einem A-Länderspiel für Dänemark für eine Ablösesumme von 3 Millionen Euro von Odense nach Berlin gewechselt, hatte sich aber zunächst nicht durchsetzen können. Weil er vor der Relegation in dieser Saison ausschließlich auf die Erfahrung von fünf Regionalliga-Einsätzen bauen konnte, dürften nicht wenige Hertha-Fans besorgt gewesen sein, wie das Ganze ausgeht. 

 

Oliver Christensen überzeugte mit sicheren Eingriffen. Foto: Annegret Hilse/Ritzau Scanpix

Im Hinspiel war er beim HSV-Siegtreffer überlistet worden, als eine verunglückte Flanke über ihn hinweg ins Gehäuse segelte. Nichtsdestotrotz spielte er sich in Hin- und Rückspiel in die Herzen der Hertha-Fans.

Gegen einen offensiv harmlosen HSV gab es nicht viele Möglichkeiten, sich auf der Linie auszuzeichnen. Der dänische Torwart ließ sich zu keiner Zeit anmerken, dass er ins kalte Wasser geschmissen worden war. Ganz im Gegenteil: Vor allem mit bärenstarker Strafraumbeherrschung und sicherem Herauslaufen erstickte er potenzielle Gefahr durch hohe und lange HSV-Bälle schon im Keim. 

Zudem überzeugte der Schlussmann mit einem guten Gespür dafür, wann er kurz hinten raus passen kann und wann er das Leder rausschlagen musste. Insgesamt zwei souveräne Auftritte, in denen er sich ohne Anlaufschwierigkeiten von einer Notlösung zum sicheren Rückhalt entwickelte.

 

Oliver Christensen ließ nach dem Schlusspfiff seiner Freude freien Lauf. Foto: Annegret Hilse/Ritzau Scanpix

Unabhängig von der sportlichen Leistung machte er sich auch mit seiner Ausstrahlung beliebt. Wie viel positive Energie Herthas Nummer 32 versprühte, konnte man unmittelbar nach dem Schlusspfiff im Rückspiel erkennen. Christensen sprintete total wild in Richtung Gästeblock, wo er seiner schier unbändigen Freude vor 6.000 mitgereisten Herthanern einfach mal freien Lauf ließ.

Oliver Christensen, der bei Hertha BSC noch einen Vertrag bis Mitte 2026 besitzt, hat sich für weitere Einsätze in der kommenden Saison empfohlen.

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