Olympische Winterspiele

Die vergessenen Sportarten

Die vergessenen Sportarten

Die vergessenen Sportarten

ritzau/gn
Pyeongchang
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Bobteam.dk mit dem Pattburger Tom Johansen. Foto: Bobteam.dk

Der Pattburger Tom Johansen versuchte im Vierer-Bob den Sprung zu den Olympischen Spielen. Der Bobsport gewann in Dänemark nie richtig an Beliebtheit.

Alpinski obwohl es keine Berge gibt. Langlauf, obwohl in Dänemark kaum Schnee fällt und Speedskating, obwohl es keine Eisbahn gibt: Dänische Athleten nehmen bei den olympischen Spielen in Südkorea an einer Reihe von Sportarten teil, die exotisch und „undänisch“ sind.

Dagegen gibt es keine dänischen Teilnehmer im Skispringen oder Bobfahren. Wieso? Ganz einfach: Weil es in diesen Sportarten überhaupt keine dänischen Athleten gibt. Gab es aber mal: Der Pattburger Tom Johansen versuchte sich mit seinem Bobteam.dk im Vierer-Bob für Olympia 2002 und 2006 zu qualifizieren, schaffte es aber nicht. Der Bobsport gewann in Dänemark nie richtig an Beliebtheit.

„So weit ich weiß, gibt es keine Dänen, die irgendwo im Bob oder beim Rennrodeln  unterwegs sind“, sagt Tom Johansen, der immer noch im Kleinen versucht, über die sozialen Netzwerke und seine Verbindungen im Sport, vielleicht noch einmal den Bobsport zum Leben zu wecken. Ein schweres Unterfangen, denn der Bobsport ist eine teure Angelegenheit.

„Eine Woche im Bob mit Miete, Hotel und was sonst noch dazu gehört, kostet um die 25.000 Kronen. Wenn man aber wirklich den Bobsport für sich entdecken möchte,  muss man schon 100.000 Kronen locker machen“, sagt Tom Johansen. Und danach wird es erst recht teuer, denn weltweit gibt es nur 17 Bobbahnen, die man ständig fahren muss, um Erfahrung zu sammeln.

Keine Skispringer

Während Tom Johansen mit seinem Team den Versuch machte, an Olympia teilzunehmen, gab es im Skispringen noch nie dänische Athleten. Um 1900 herum gab es zwar Sprunganlagen in Dänemark, doch der Schneemangel setzte dem Sport ein Ende und stattdessen beteiligen sich Dänen heute am Langlauf und an den alpinen Wettbewerben.

In den 90ern gab es einen Versuch, auf Nordseeland am Holtekollen (Anspielung an die Anlage Holmenkollen in Oslo) einen Wettbewerb zu veranstalten, doch die „Anlage“ von damals (Ein Gerüst) ist schon längst wieder abgebaut. Dabei wäre Skispringen schon eine Option für dänische Sportler, da vieles auch vom Trockentraining abhängt (Balance, Kraft). Neuerdings gibt es auch Skispringen auf Kunststoffanlagen, die keinen Schnee benötigen. Vorerst bleiben die Dänen bei Olympia aber in der Rolle des Zuschauers.

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