Tour de France

Optimismus wächst in Vingegaards Team – Bergkönig Geschke stark

Optimismus wächst in Vingegaards Team – Bergkönig Geschke stark

Optimismus wächst in Vingegaards Team

cvt/Ritzau/dpa
Paris
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Jonas Vingegaard lässt seinen Verfolger Matej Pogacar seit Tagen nicht vorbeiziehen. Foto: Gonzalo Fuentes/Reuters/Ritzau Scanpix

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Der Däne hatte die 16. Etappe voll im Griff, und bei den Begleitern von Jumbo-Visma herrschte deshalb Ruhe. Der Deutsche Simon Geschke kommt dem Traum vom Bergtrikot in Paris derweil immer näher.

Die erste kleine Bergschlacht in den Pyrenäen ist für Jonas Vingegaard vorbei, der weder von Tadej Pogacar noch von einem der anderen Verfolger in der Gesamtwertung unter Druck gesetzt wurde.

Deshalb wird das Management des Jumbo-Visma-Teams immer optimistischer und kann fünf Etappen vor Schluss sagen, dass der dänische Kapitän die Situation unter Kontrolle hat.

„Heute war ich ganz ruhig. Jonas sah gut aus, und wir wussten, dass wir Leute vorne hatten, die wir immer zum Warten bringen konnten. Alles lief nach Plan, und dann muss man sich im Auto keine Sorgen machen“, sagt Sportdirektor Grischa Niermann.

„Es zeigt sich, was für ein guter Anführer er ist. Er gerät nie in Panik und tut nur das, was nötig ist. Jonas hat die Situation seit einer Woche wirklich gut im Griff, also gibt es keinen Grund zur Sorge“, so der Niedersachse Niermann weiter.

Er hatte beobachtet, wie Tadej Pogacar ein paar Mal beschleunigte, doch jedes Mal klebte Vingegaard an seinem Rad.

Niermann: Alles wie geplant

Auf dem letzten steilen Stück vor dem Abstieg zum Ziel in Foix herrschte fast Waffenstillstand zwischen den beiden Rivalen. „So haben wir es geplant, und so wollten wir die Etappe haben. Wir sind also sehr glücklich", sagt Niermann.

Er lobt auch Sepp Kuss, der Vingegaard über die Anstiege geführt hat. Auf seinen Schultern wird mehr Verantwortung lasten, nachdem sowohl Steven Kruijswijk als auch Primoz Roglic das Rennen verlassen haben.

„Das erhoffen wir uns immer von ihm. Manchmal hat er einen schlechten Tag, aber wenn wir in die richtigen Berge kommen, ist er immer da. Er ist einer der besten Kletterer der Welt, und das hat er wieder gezeigt", so der Sportdirektor.

Simon Geschke hat das Bergtrikot verteidigt. Foto: Christian Hartmann/Reuters/Ritzau Scanpix

Geschke könnte erster deutscher Bergkönig der Tour werden

Bergkönig Simon Geschke rollte nach der schweißtreibenden Kletterpartie in den Pyrenäen gemächlich über die Ziellinie und winkte kurz ins Publikum.

Wenig später strahlte der Berliner mit dem Vollbart wieder vom großen Podium, was fast schon zum täglichen Ritual bei der 109. Tour de France geworden ist. Ungeachtet der Corona-Sorgen im Team nach dem positiven Test seines Zimmerkollegen Maximilian Walscheid kommt der Routinier mit dem großen Kämpferherz dem Traum vom ersten deutschen Bergtrikot in Paris bei der 109. Tour de France immer näher.

„Es war kein Riesenschritt bis nach Paris, aber trotzdem ein wichtiger Schritt, um ein kleines Statement zu setzen und die Führung auszubauen“, sagte Geschke, der am Dienstag auf der 16. Etappe den achten Platz belegte und dabei wichtige Bergpunkte sammelte. „Ich hoffe, dass ich morgen dafür nicht bezahlen muss. Das war ein großes Investment. Ich bin froh, dass es sich gelohnt hat.“

Nach den 178,5 Kilometern von Carcassonne nach Foix konnte Ausreißer Hugo Houle für den ersten kanadischen Sieg seit 34 Jahren sorgen. Houle widmete den Sieg seinem Bruder, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Es war sein erster Sieg als Radprofi überhaupt.

 

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