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Kantersieg nach der Trainerentlassung

Kantersieg nach der Trainerentlassung

Kantersieg nach der Trainerentlassung

Lügumkloster/Løgumkloster
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Kasper Sørensen spielt nicht mehr für den FC Sydvest. Foto: Karin Riggelsen

Neben Cheftrainer Carsten Jørgensen wird auch der spielende Assistenztrainer Kasper Sørensen nach einem Zerwürfnis mit dem Vorstand nicht mehr für den Zweitdivisionär auftreten.

Fußball-Zweitdivisionär FC Sydvest 05 hat sich mit sofortiger Wirkung vom Cheftrainer Carsten Jørgensen und dem  spielenden Assistenztrainer Kasper Jørgensen getrennt, doch vorerst will sich keiner über die Gründe zur Trennung äußern.

„Wir werden am Montag eine Pressemitteilung rausschicken“, sagt Sportchef Knud Mylin.

„Ich kann bestätigen, dass ich nicht mehr Trainer vom FC Sydvest bin, aber ansonsten habe ich keinen Kommentar“, so Carsten Jørgensen. 

Schon seit längerer Zeit rumort es hinter den Kulissen beim Zweitdivisionär. Es herrscht keine Einigkeit darüber, wo sich der Verein hinbewegen soll. Die unterschiedlichen Auffassungen über das Ambitionsniveau führten dazu, dass der Vorsitzende Henrik Hansen und Spnsorenchef Thorkild Andersen zurücktraten. Das gleiche Thema hat auch zur Trennung von Carsten Jørgensen und Kasper Sørensen geführt. Nach Informationen des Nordschleswigers hat das Trainergespann darauf gedrängt, dass man für einen Angriff auf die 1. Division sportlich und finanziell mehr Gas geben und weitere Spieler verpflichten soll, ist dabei aber auf Widerstand des Vorstandes gestoßen, und letztenendes ist es in der vergangenen Woche zu einem Zerwürfnis gekommen. 

Vorübergehend wird Torwarttrainer Kim Munch gemeinsam mit dem zweiten Assistenztrainer Jacob Stolberg die Geschicke bis zur Winterpause leiten.

„Ja, ich habe für die nächsten zwei Monate zugesagt. Ich kenne den Klub und die Spieler, aber das ist keine dauerhafte Lösung. Ich arbeite in Holsted und stehe jeden Morgen um 3.15 Uhr auf, aber für die nächsten zwei Monate kann ich wohl auf Schlaf verzichten“, schmunzelt Kim Munch, der lange Jahre Cheftrainer des FC Sydvest war und den Klub von 2006 bis 2011 aus der Serie 2 in die Dänemarkserie führte. 

Der Trainerwechsel hat seine Wirkung nicht verfehlt. Der Fußball-Zweitdivisionär hat nach der Trennung von Carsten Jørgensen und Kasper Sørensen den Tabellenletzten Odder IGF mit 6:1 vom Platz gefegt und somit im sechsten Saisonspiel den erst zweiten Sieg gefeiert.

„Ich habe die Mannschaft übernommen, weil ich die Spieler und den Klub kenne.  Ich war als Torwarttrainer an der Seitenlinie dabei und weiß, was die Mannschaft kann und was sie nicht kann“, sagt der langjährige Cheftrainer und jetzige Interimstrainer  Kim Munch: „Ich habe das System ein wenig geändert. Wir spielen weiterhin ein 4-4-2, aber ich habe die Absprachen ein wenig geändert. Die festen Laufwege sind weg, und der Platz für Kreativität ist größer geworden. Wir haben gegen Odder die Bälle dort erobert, wo wir es gerne wollten und die Mannschaft hat befreiter aufgespielt. Carsten ist taktisch ein verdammt tüchtiger Trainer, aber manchmal kann  das Spiel auch zu schematisch und verkrampft werden  – gegen Odder hat es geklappt, mal sehen, ob das auch gegen andere Gegner der Fall sein wird.“

Dem als Motivationskünstler bekannten Kim Munch war es gelungen, neue Energie in die Sydvest-Mannschaft zu hauchen, die von Beginn an das Duell gegen Odder dominierten.

Anders Thomsen verwandelte nach 20 Minuten einen Foulelfmeter zum 1:0 und Thawng Ni Dum legte sieben Minuten später das 2:0 nach. Weitere Großchancen sollten folgen, doch erst in der zweiten Halbzeit sollten die nächsten Tore folgen. Morten Hansen erzielte das 3:0 in der 50. Minute, bevor Odder verkürzten konnte. Der Anschlusstreffer brachte kurz Unsicherheit ins Sydvest-Spiel, doch Anders Thomsen sorgte Mitte der zweiten Halbzeit mit dem 4:1 für die Vorentscheidung.

„Nach dem 4:1 haben wir es übertrieben, zu viel mit Hacke und Spitze gespielt“, meint der Interimstrainer, der sich aber dennoch über weitere Tore von Thawng Ni Dum und Nils Priisholm freuen konnte. 

Der FC Sydvest ist mit dem Kantersieg wieder in der Spur und hat den Anschluss zu den vier Plätzen in der Aufstiegsrunde wieder hergestellt, steht aber vor einer schweren Aufgabe, wenn es am kommenden Wochenende zu Hause gegen Tabellenführer Jammerbugt geht. 

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